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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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Die Erscheinungsformen <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong>. 53<br />

institutionis que fit per civium arbitrium annuatim tempore<br />

quo denarii renovantur pro rerum venalium qualibet emptione<br />

aus <strong>der</strong> Mitte <strong>des</strong> 13. Jahrh<strong>und</strong>erts iiberliefert <strong>und</strong> es sind<br />

Preissatzungen fiir Waren <strong>und</strong> Arbeitsleistungen bei <strong>der</strong><br />

Einfiihrung neuer Munzen aus den Jahren 1460 bis 1474<br />

erhalten. Ahnliche Maflregeln sind bei gleichen Anlassen<br />

auch in an<strong>der</strong>en Stadten getroifen worden 1 .<br />

Wo die Zerriittung <strong>des</strong> Mtinzwesens solche Fortschritte<br />

gemacht hatte, dafi die Verwendung gepragten Edelmetalls<br />

keinerlei Erleichterung mehr fur die Feststellung <strong>des</strong> Vorhandenseins<br />

einer bestimmten Edelmetallmenge bot, da<br />

gab <strong>der</strong> Verkehr jede Anlehnung an das staatliche Geldwesen<br />

auf <strong>und</strong> schuf sich selbst sein Edelmetallmafi. Im<br />

Groflverkehr wurden Barren <strong>und</strong> Handelsmiinzen gebraucht.<br />

So nahmen deutsche Kaufleute, die die Genfer Warenmessen<br />

besuchten, Feingold in Barren mit <strong>und</strong> gaben es nach dem<br />

Pariser Marktgewichte an Zablungsstatt. Dies war <strong>der</strong> Ursprung<br />

<strong>des</strong> Markenskudo (scutus marcharuin), das nichts<br />

a,n<strong>der</strong>es vorstellte, als die unter Kaufleuten ubliche Bezeichnung<br />

fur 3-765 g Feingold. Anfangs <strong>des</strong> 15. Jahrh<strong>und</strong>erts,<br />

als <strong>der</strong> MeBverkehr allmahlich auf Lyon iiberging,<br />

hatte sich die Mark Feingold als Rechnungseinheit bei den<br />

Mefikaufleuten <strong>der</strong>art eingeburgert, daft man Wechsel <strong>von</strong><br />

<strong>und</strong> zu <strong>der</strong> Messe nahm, die auf diese WertgroBe gestellt<br />

waren. Auf ahnliche Weise war das altere venezianische<br />

Lire di grossi entstanden 2 . In den Girobanken, die in den<br />

ersten Jahrh<strong>und</strong>erten <strong>der</strong> Neuzeit iiberall in den grofien<br />

Handelsplatzen entstanden, erblicken wir einen weiteren<br />

Versuch, das Geldwesen <strong>von</strong> <strong>der</strong> mifibrauchlichen Ausniitzung<br />

<strong>des</strong> Miinzregals durch die Berechtigten zu befreien. Als<br />

Gr<strong>und</strong>lage <strong>des</strong> Giroverkehres dienten in diesen Banken entwe<strong>der</strong><br />

Munzen <strong>von</strong> einem genau umschriebenen Feingehalte<br />

o<strong>der</strong> Barren. Das Bankgeld stellt geradezu den Idealtypus<br />

<strong>des</strong> Sachgel<strong>des</strong> dar.<br />

1 Vgl. Luschin a. a. 0. S. 221 f.<br />

2 Vgl. Luschin a. a. 0. S. 155.

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