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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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Die Bestimmungsgriinde <strong>der</strong> Kaufkraft <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong>. 109<br />

heute auf den Geldwert <strong>von</strong> gestern, <strong>der</strong> <strong>von</strong> gestern auf<br />

den <strong>von</strong> vorgestern zuriickgeftihrt wird, dann mufi die Frage<br />

nach den Bestimmungsgriinden <strong>des</strong> ersten Geldwertes aufgeworfen<br />

werden. Zur Beantwortung dieser Frage leiten<br />

uns zwanglos die Erwagungen iiber die Entstehung <strong>des</strong><br />

Geldgebrauches <strong>und</strong> <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en, auf <strong>der</strong> Funktion als<br />

Geld beruhenden Komponente <strong>des</strong> Geldwertes. Der alteste<br />

historisch uberkommene Geldwert ist offenbar <strong>der</strong> Wert <strong>der</strong><br />

Geldguter, den sie im Augenblick, als man sie zuerst als allgemeine<br />

Tauschmittel zu verwenden begann, wegen ihrer unmittelbaren<br />

Brauchbarkeit zur Befriedigung bestimmter Bediirfnisse<br />

besaSen. Als das Individuum das erste Mai in die Lage<br />

kam, einen Gegenstand nicht fiir den eigenen Konsum, son<strong>der</strong>n<br />

als Tauschmittel zu erwerben, da schatzte es diesen nach<br />

dem objektiven Tauschwerte, <strong>der</strong> ihm auf Gr<strong>und</strong> seiner<br />

industriellen Brauchbarkeit auf dem Markte bereits zukam,<br />

<strong>und</strong> dann weiter erst wegen <strong>der</strong> Moglichkeit, ihn als Tauschmittel<br />

zu verwenden. Der alteste Geldwert fuhrt auf den<br />

Warenwert <strong>des</strong> Geldstoffes zuriick. Auf den historisch iibernommenen<br />

Geldwert <strong>der</strong> Vergangenheit <strong>und</strong> Gegenwart wirken<br />

aber nicht nur jene Momante ein, welche die Wertgestaltung<br />

<strong>des</strong> Stoffes <strong>des</strong> Sachgel<strong>des</strong> wegen seiner an<strong>der</strong>weitigen Verwendungsmoglichkeit<br />

beeinnussen, son<strong>der</strong>n auch jene, welche<br />

sich aus dem Geldgebrauche ergeben. Nicht nur Nachfrage<br />

<strong>und</strong> Angebot zu industriellen Zwecken, son<strong>der</strong>n auch Nachfrage<br />

<strong>und</strong> Angebot zum Tauschmitteldienste beeinflussen den<br />

Wert <strong>des</strong> Gol<strong>des</strong> <strong>von</strong> dem Augenblick an, da man begonnen<br />

hatte, das Gold als Geld zu gebrauchen x .<br />

§ 2. Aus <strong>der</strong> Tatsache, dafi <strong>der</strong> objektive Tauschwert<br />

<strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> stets einer Ankniipfung an ein auf dem Markte<br />

zwischen dem Gelde <strong>und</strong> den ubrigen wirtschaftlichen Gutern<br />

bereits bestehen<strong>des</strong> Austauschverhaltnis bedarf, da das wirtschaftende<br />

Individuum an<strong>der</strong>s schlechterdings nicht in <strong>der</strong><br />

Lage ware, ein Werturteil iiber das Geld abzugeben, folgt<br />

1<br />

Vgl. Knies a. a. 0. I. Bd. S. 324.

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