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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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Die Bestimmungsgr<strong>und</strong>e <strong>der</strong> Kaufkraft <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong>.<br />

HI<br />

wenn angenommen wird, dafl <strong>von</strong> keiner Seite eine Umtauschverpflichtung<br />

rechtlich o<strong>der</strong> tatsachlich ubernommen wurde<br />

<strong>und</strong> niemand die Hoffnung liegen durfte, dafi jemals eine<br />

solche Umtauschverpflichtung <strong>von</strong> irgend jemand ubernommen<br />

werden wird. Hier ist <strong>der</strong> Ausgangspunkt fur die Wertschatzung<br />

in dem objektiven Tauschwerte gegeben, den die<br />

Miinzen in dem Augenblicke <strong>der</strong> Einstellung <strong>der</strong> freien<br />

Pragung hatten.<br />

Das Geld mufi im Augenblicke <strong>des</strong> Beginnes seiner Geldfunktion<br />

bereits objektiven Tauschwert besitzen, <strong>der</strong> auf<br />

an<strong>der</strong>weitige Ursachen, nicht auf seine Geldfunktion zuriiekzufiihren<br />

ist. Geld, das bereits als solches fungiert, kann<br />

aber auch dann wertvoll bleiben, wenn jene urspriingliche<br />

Quelle seines Tauschwertes hinweggefallen ist. Sein Wert<br />

stiitzt sich dann ausschliefilich auf seine Funktion als allgemeines<br />

Tauschmittel *.<br />

§ 3. A us dem eben Gesagten folgt nun die wichtige<br />

Erkenntnis, dafi im objektiven Tauschwert <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> eine<br />

historisch uberkommene Komponente enthalten ist. Der<br />

Geldwert <strong>der</strong> Vergangenheit wird in die Gegenwart mitgenommen<br />

<strong>und</strong> <strong>von</strong> ihr umgestaltet; <strong>der</strong> Geldwert <strong>der</strong><br />

Gegenwart geht in die Zukunft iiber, die ihn wie<strong>der</strong> umbildet.<br />

Darin liegt ein prinzipieller Gegensatz zwischen <strong>der</strong><br />

Bildung <strong>des</strong> Tauschwertes <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> <strong>und</strong> <strong>des</strong> <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

wirtschaftlichen Giiter. Fiir die konkrete Hohe <strong>der</strong> wechselseitigen<br />

Austauschverhaltnisse <strong>der</strong> tibrigen wirtschaftlichen<br />

Giiter untereinan<strong>der</strong> sind alle geschichtlich tiberlieferten<br />

Austauschverhaltnisse belanglos. Zwar bemerken wir, wenn<br />

wir, durch die verhilllenden Formen <strong>des</strong> Geldverkehres hindurchblickend,<br />

die gegenseitigen Austauschverhaltnisse <strong>der</strong><br />

Giiter betrachten, eine gewisse Kontinuitat; die Preisveran<strong>der</strong>ungen<br />

gehen in <strong>der</strong> Regel nur langsam vor sich.<br />

Aber diese Bestandigkeit <strong>der</strong> Preise hat ihre Ursache in<br />

1 Vgl. Simmel a. a. 0. S. 115 f.; vor allem aber Wieser, Der<br />

Geldwert <strong>und</strong> seine Veran<strong>der</strong>ungen a. a. 0. S. 513.

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