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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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412 Fiinftes Kapitel.<br />

vorrat <strong>und</strong> Geldbedarf die Hohe <strong>des</strong> Zinssatzes beeinflussen.<br />

Wird die Vermogens- <strong>und</strong> Einkomraensverteilung in einer<br />

Weise gean<strong>der</strong>t, dafi die Neigung <strong>der</strong> Gesamtheit <strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

Volkswirtschaft wirkenden Einzelwirtschaften zur Kapitalansammlung<br />

— <strong>der</strong> Sparsinn — erhoht wird, dann muft<br />

schliefilich auch das Verhaltnis <strong>der</strong> Bewertung gegenwartiger<br />

<strong>und</strong> zuktinftiger Gtiter eine Verschiebung zugunsten <strong>der</strong><br />

letzteren erfahren. Mufi sich doch ein fiir die Hohe <strong>des</strong><br />

Zinses mafigeben<strong>der</strong> Faktor, die Hohe <strong>des</strong> nationalen Subsistenzfonds,<br />

durch die Vermehrung <strong>der</strong> Riicklagen an<strong>der</strong>n.<br />

Der Zins steht in einer Volkswirtschaft um so tiefer, je<br />

grofler <strong>der</strong> nationale Subsistenzfonds ist 1 . Daraus ergibt<br />

sich nun ohne weiteres, dafi es nicht angeht, bestimmten<br />

Veran<strong>der</strong>ungen <strong>des</strong> Verhaltnisses zwischen Geldvorrat <strong>und</strong><br />

•Geldbedarf stets die gleichen Wirkungen auf die Hohe de&<br />

Zinssatzes zuzuschreiben, etwa zu behaupten, dafl steigen<strong>der</strong><br />

Geldvorrat den ZinsfuB driicke, sinken<strong>der</strong> Geldvorrat ihn in<br />

die Hohe treibe. Ob die eine o<strong>der</strong>. die an<strong>der</strong>e Folge eintritt,<br />

hangt stets da<strong>von</strong> ab, ob die neue Besitzverteilung <strong>der</strong><br />

Kapitalansammlung giinstiger ist o<strong>der</strong> nicht. Das aber kann<br />

injedemeinzelnenFalle jenach seiner beson<strong>der</strong>en quaotitativen<br />

Gestaltung an<strong>der</strong>s sein. Ohne Kenntnis <strong>der</strong> konkreten Daten<br />

kann eine bestimmte Aussage nicht abgegeben werden. Fur<br />

die Mehrzahl <strong>der</strong> Falle wird es wohl gelten, dafi die Verschiebungen,<br />

welche sich aus einer Vermehrung <strong>des</strong> Geldvorrates<br />

bei gleichbleibendem Geldbedarf ergeben, zu einer<br />

kleinen Senkung, jene, welche sich aus einer Vermin<strong>der</strong>ung<br />

<strong>des</strong> Geldvorrates bei gleichbleibendem Geldbedarf ergeben,<br />

zu einer gelinden Steigerung <strong>des</strong> ZinsfuBes fuhren; unbedingt<br />

notwendig ist diese Folge jedoch nicht.<br />

Das sind die bleibenden Einwirkungen <strong>der</strong> Veran<strong>der</strong>ungen<br />

in dem zwischen Geldbedarf <strong>und</strong> Geldvorrat in <strong>der</strong> Volkswirtschaft<br />

bestehenden Verhaltnisse auf den Zinsfufi. Sie<br />

stellen sich als Folge <strong>der</strong> durch die Bewegung <strong>des</strong> inneren<br />

objektiven Tausehwertes<strong>des</strong> Gel<strong>des</strong>ausgelosten Verschiebungen<br />

Vgl. Bohm-Bawerk a. a. 0. 2. Aufl., II. Bd. S. 428.

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