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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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Die Bestimmungsgriinde <strong>der</strong> Kaufkraft <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong>. 143<br />

uberall im Wirtschaftsleben, so auch hier, allein mafigebend.<br />

Die Kassahaltung zweier Wirtschaften, bei denen alle objektiven<br />

Voraussetzungen vollig identisch sind, kann verschiedener<br />

Grofie sein, wenn ihre Vorteile <strong>und</strong> Nacbteile<br />

<strong>von</strong> den Wirtschaftssubjekten eine verschiedene Beurteilung<br />

erfahren 1 .<br />

Der Kassenbestand eines Individuums mufi keineswegs<br />

durchaus aus Geld bestehen. Sind im Verkehre auf Geld<br />

lautende, je<strong>der</strong>zeit fallige sichere Geldfor<strong>der</strong>ungen als Geldsurrogate<br />

in <strong>der</strong> Art in Gebrauch, dafi sie an Stelle <strong>des</strong><br />

Gel<strong>des</strong> gegeben <strong>und</strong> genommen werden, dann kann auch<br />

<strong>der</strong> Geldvorrat <strong>der</strong> Einzelwirtschaften ganz o<strong>der</strong> zum Teile<br />

durch einen entsprechenden Vorrat dieser Surrogate ersetzt<br />

werden; aus technischen Griinden (die Notwendigkeit, Geld<br />

in verschiedener Stuckelung vorratig zu halten) kann dies<br />

unter Umstanden selbst unumganglich erfor<strong>der</strong>lich sein.<br />

Man kann somit <strong>von</strong> einem Geldbedarf im weiteren <strong>und</strong> einem<br />

Geldbedarf im engeren Sinne sprechen. Der erste umfafit<br />

den gesamten Bedarf <strong>des</strong> Individuums an Geld <strong>und</strong> Geldsurrogaten,<br />

<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e lediglich den an Geld. Der erste<br />

ist fur jede Wirtschaft eine durch den Willen ihres Subjekts<br />

gegebene Grofte. Der zweite ist <strong>von</strong> individuellen Einfliissen<br />

ziemlich unabhangig, wenn wir <strong>von</strong> dem oben beruhrten<br />

Momente <strong>der</strong> Stuckelung absehen. Ob ein grofierer o<strong>der</strong><br />

geringerer Teil <strong>der</strong> Kassenbestande einer Einzelwirtschaft<br />

aus Geldsurrogaten besteht, bertihrt die Interessen <strong>des</strong> Individuums,<br />

abgesehen <strong>von</strong> jenem Umstande, nur in dem Falle,<br />

dafi sich ihm die Moglichkeit bietet, zinstragende Geldsurrogate<br />

(zinstragende Banknoten o<strong>der</strong> zinstragende Kassenfuhrungsguthaben)<br />

zu erwerben. In alien iibrigen Fallen ist<br />

ihm dies vollig gleichgiiltig.<br />

Aus diesen Erscheinungen <strong>der</strong> Einzelwirtschaft entstehen<br />

Geldnachfrage <strong>und</strong> Geldangebot, Geldbedarf <strong>und</strong> Geldvorrat<br />

in <strong>der</strong> Volkswirtschaft. Solange keine Geldsurrogate in<br />

Verwendung stehen, charakterisieren sich volkswirtschaft-<br />

1 Vgl. Menger, Art. ,,Geld" a. a. 0. S. 605ff.

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