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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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Das wechselseitige Austauschverhaltnis mehrerer Geldarten. 211<br />

wird <strong>der</strong> Kaufmann <strong>des</strong> Silberwahrungslan<strong>des</strong> spekulieren,<br />

<strong>der</strong> Waren an Einwohner <strong>des</strong> Goldwahrungslan<strong>des</strong> verkaufen<br />

will; er wird sich unter Umstanden auch mit weniger als<br />

einem Gramm Gold fiir den Zentner Weizen begniigen<br />

konnen, da er ja die Aussieht hat, den Inlandspreis <strong>von</strong><br />

15 Gramm Silber schon durch die Hingabe <strong>von</strong> weniger als<br />

einem Gramm Gold hereinzubringen. Die Folge dieser<br />

Erwagungen auf beiden Seiten wird eine Veran<strong>der</strong>ung <strong>des</strong><br />

Austauschverhaltnisses <strong>der</strong> beiden Metalle sein 1 .<br />

Sobald das Austauschverhaltnis zwischen den beiden<br />

Geldarten eine Verschiebung erleidet <strong>und</strong> anfangt, sich<br />

<strong>von</strong> jener Relation zu entfernen, welche dem objektiven<br />

Tauschwerte einer jeden in ihrem Gebiete entspricht <strong>und</strong><br />

welches wir das naturliche genannt haben, werden einerseits<br />

Tauschakte, die auf Gr<strong>und</strong> jenes Verhaltnisses moglich<br />

waren, unmoglich <strong>und</strong> an<strong>der</strong>seits neue Tauschakte ermoglicht.<br />

Fiir die Kaufleute jenes Lan<strong>des</strong>, <strong>des</strong>sen Geld im<br />

Vergleiche zum natiirlichen Austauschverhaltnis entwertet<br />

wurde, verringert sich namlich die Moglichkeit, Waren im<br />

an<strong>der</strong>en Gebiete einzukaufen. Der Nutzen, <strong>der</strong> bei einem<br />

Austauschverhaltnisse <strong>von</strong> 1 : 15 noch vorhanden ist, ist bei<br />

einem solchen <strong>von</strong> 1 : 16 vermin<strong>der</strong>t, vielleicht schon ganz<br />

geschw<strong>und</strong>en o<strong>der</strong> hat selbst einem Verluste Platz gemacht.<br />

Die Einfuhr aus dem Lande <strong>des</strong> steigenden Geldwerts wird<br />

daher zuriickgehen, an<strong>der</strong>seits die Ausfuhr dahin steigen,<br />

da sich fiir diese neue Moglichkeiten eroffnen. Das Steigen<br />

<strong>des</strong> einen Geldwertes <strong>und</strong> das Sinken <strong>des</strong> an<strong>der</strong>en mufi also<br />

wie<strong>der</strong> an einem bestimmten Punkte zum Stillstand kommen:<br />

das neue naturliche Austauschverhaltnis <strong>der</strong> beiden Geldarten<br />

hat sich wie<strong>der</strong> hergestellt. Wie<strong>der</strong> konnen wir feststellen,<br />

dafl fiir das Austauschverhaltnis <strong>der</strong> beiden Geldarten<br />

allein das Austauschverhaltnis maflgebend ist, in dem<br />

jede <strong>von</strong> ihnen zu den iibrigen wirtschaftlichen Giitern steht.<br />

Noch einmal kehren wir zu unserem Beispiele zuriick<br />

1<br />

Vgl. B a stable, <strong>The</strong> <strong>The</strong>ory of International Trade.<br />

edition. London 1900. S. 59 f.<br />

14*<br />

Third

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