30.03.2015 Aufrufe

Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Die sozialen Begleiterscheinungen <strong>der</strong> Geldwertveran<strong>der</strong>ungen. 227<br />

Als die wichtigste Ursache <strong>der</strong> Geldwertverringerung<br />

kommt die Vermehrung <strong>des</strong> Geldvorrates bei gleichbleibendem,<br />

sinkendem o<strong>der</strong> zumin<strong>des</strong>t nicht gleich stark wachsendem<br />

Geldbedarf in Betracht. Diese geht, wie wir gesehen haben,<br />

<strong>von</strong> jenen Personen aus, in <strong>der</strong>en Vermogen die zusatzliche<br />

Geldmenge zuerst auftritt, <strong>und</strong> tibertragt sich dann auf diejenigen,<br />

die mit ibnen in Verkehr treten, <strong>und</strong> so fort. Diese<br />

Ubertragung <strong>der</strong> niedrigeren subjektiven Einschatzung <strong>des</strong><br />

Gel<strong>des</strong> vollzieht sich in <strong>der</strong> Weise, dafi die Besitzer <strong>der</strong><br />

zusatzlichen Geldmenge als Kaufer auf dem Markte hohere<br />

Preise zu bewilligen geneigt sind als vorher. Hohe Preise<br />

ftihren zu vermehrter Produktion <strong>und</strong> steigenden Lohnen,<br />

<strong>und</strong> weil alles dies <strong>von</strong> <strong>der</strong> Menge als Zeichen <strong>des</strong> wirtschaftlichen<br />

Wohlstan<strong>des</strong> angesehen wird, gait <strong>und</strong> gilt das<br />

Sinken <strong>des</strong> Geldwertes <strong>von</strong> jeher als ein aufierordentlich<br />

wirksames Mittel zur Befor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> wirtschaftlichen Wohlfahrt<br />

1 . Dies ist jedoch in Wahrheit keineswegs <strong>der</strong> Fall,<br />

denn die Geld vermehrung zieht ja keine Vermehrung <strong>der</strong><br />

den Menschen zur Verfiigung stehenden Gebrauchsgutervorrate<br />

nach sich. Ihre Wirkungen konnen wohl in einer<br />

An<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Verteilung <strong>der</strong> wirtschaftlichen Giiter unter<br />

die Menschen bestehen, keinesfalls aber, <strong>von</strong> jenem oben auf<br />

S. 151 angefiihrten nebensachlichen Umstande abgesehen,<br />

direkt den Gesamtgiiterbesitz <strong>und</strong> den Wohlstand <strong>der</strong><br />

Menschen mehren. Indirekt kann dies allerdings auf dem<br />

Wege geschehen, auf dem jede An<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Verteilung<br />

auch die Produktion beeinflussen kann: Wenn diejenigen<br />

Schichten, zu <strong>der</strong>en Gunsten die Verschiebung erfolgt, die<br />

ihnen neu zufliefienden Giitermengen in grofierem o<strong>der</strong> geringerem<br />

Mafie zur Kapitalbildung verwenden, als jene es<br />

getan hatten, denen sie entzogen werden. Doch dies kommt<br />

hier nieht in Frage. Fur uns ist maflgebend, ob die durch<br />

die Geldwertveran<strong>der</strong>ung hervorgerufene An<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Verteilung<br />

den ganzen Inhalt ihrer volkswirtschaftlichen Bedeutung<br />

ausmacht o<strong>der</strong> nicht. Ist dies <strong>der</strong> Fall, so kann<br />

die Hebung <strong>des</strong> Wohlstan<strong>des</strong> nur scheinbar sein, denn sie<br />

1 Vgl. Hume a. a. 0. S. 294ff.<br />

15*

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!