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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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366 Drittes Kapitel.<br />

ohne sich bereits einige Tage vorher die erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Mittel zur freien Verfiigung verschafft zu haben. Wer am<br />

30. September einen bei seiner Bank zahlbar gestellten<br />

Wechsel einlosen lassen mufi, wird in <strong>der</strong> Eegel schon vor<br />

diesem Tage fur Deckung Vorsorge treffen mussen; Betrage,<br />

welche ihm erst am Falligkeitstage <strong>des</strong> Wechsels selbst zufliefien,<br />

werden sich hierzu meist unverwendbar erweisen.<br />

Vollig <strong>und</strong>urcbfiihrbar aber ist es, Eingange <strong>des</strong> Tages zur<br />

Bestreitung <strong>von</strong> Ausgaben, die an demselben Tage an raumlich.<br />

entfernten Orten zu leisten sind, zu gebrauchen. An<br />

den kritischen Zahlungsterminen mufi daher ein erhohter<br />

Geldbedarf <strong>der</strong> einzelnen Unternehmungen auftreten, <strong>der</strong><br />

ebenso rasch wie<strong>der</strong> verschwindet, wie er gekommen ist.<br />

Auch dieser Geldbedarf ist naturlich Kapitalbedarf. Spitzfindige<br />

<strong>The</strong>oretiker pflegen im Anschlusse an kaufmannische<br />

Redeweise einen subtilen Unterschied zwischen Geld- <strong>und</strong><br />

Kapitalbedarf zu machen; sie stellen den Begehr nach kurzfristigem<br />

Kredit als Geldbedarf dem nach langfristigem<br />

Kredit als dem Kapitalbedarf gegeniiber. Es hat wenig Sinn,<br />

diese Terminologie, die viel Verwirrung gestiftet hat, beizubehalten.<br />

Dieser sogenannte Geldbedarf ist nichts an<strong>der</strong>es<br />

als echter Kapitalbedarf; das darf niemals vergessen werden.<br />

Wird <strong>von</strong> <strong>der</strong> Unternehmung ein kurzfristiges Darlehen zur<br />

Erganzung <strong>des</strong> Kassenbestan<strong>des</strong> aufgenommen, dann liegt<br />

ein echtes Kreditgeschaft, Tausch <strong>von</strong> kunftigen gegen<br />

gegenwartige Giiter, vor.<br />

Der erhohte Bedarf <strong>der</strong> Unternehmer an Geld <strong>und</strong> mithin<br />

an Kapital, <strong>der</strong> an diesen Zahlungsterminen auftaucht,<br />

aufiert sich in einer Vergrofierung <strong>der</strong> an die <strong>Umlaufsmittel</strong>banken<br />

herantretenden Darlehensgesuche. Das wird in jenen<br />

Lan<strong>der</strong>n, unter <strong>der</strong>en <strong>Umlaufsmittel</strong>n die Note <strong>und</strong> nicht<br />

das Kassenfuhrungsguthaben die erste Rolle spielt, in einer<br />

Vermehrung <strong>der</strong> Menge <strong>der</strong> bei den Noteninstituten zum<br />

Diskont eingereichten Wechsel <strong>und</strong>, wenn diese auch wirklich<br />

eskomptiert werden, <strong>des</strong> Notenumlaufes sichtbar x . Dieses<br />

1 Ein Teil <strong>der</strong> <strong>von</strong> den Privatbanken kurz vor den kritischen<br />

Geschaftsterminen bei <strong>der</strong> Reichsbank vorgenommenen Rediskon-

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