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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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Geld, <strong>Umlaufsmittel</strong> <strong>und</strong> Zins. 425<br />

§ 4. Die <strong>Umlaufsmittel</strong>banken sind, ein einheitliches<br />

Vorgehen vorausgesetzt, in <strong>der</strong> Lage, ihre Emissionen ins<br />

Ungemessene zu erweitern. Es steht in ihrer Macht, die<br />

Kapitalnachfrage durch Herabsetzung <strong>des</strong> Zinsfufies fur Darlehen<br />

zu stimulieren, <strong>und</strong> darin, wenn wir <strong>von</strong> <strong>der</strong> eben erwahnten<br />

Grenzlinie absehen, so weit zu gehen, als es die<br />

Kosten ihrer eigenen Verwaltung zulassen. Dadurch zwingen<br />

sie die ubrigen Konkurrenten auf dem Darlehensmarkte, das<br />

sind alle diejenigen, welche nicht selbst geschaffene <strong>Umlaufsmittel</strong><br />

verleihen, gleichfalls mit dem Zinsfufie entsprechend<br />

tief binunterzugehen. Der Darlehenszinsfufi kann somit<br />

durch die <strong>Umlaufsmittel</strong>banken zunachst nahezu auf Null<br />

herabgedriickt werden. Das trifft natiirlich nur unter <strong>der</strong><br />

Voraussetzung zu, dafi die <strong>Umlaufsmittel</strong> bei <strong>der</strong> Bevolkerung<br />

uneingeschranktes Zutrauen genieflen <strong>und</strong> dafi daher niemand<br />

an die Banken aus Mifitrauen mit dem Verlangen herantritt,<br />

es moge das Versprechen prompter Bareinlosung, welches<br />

das Wesen <strong>des</strong> <strong>Umlaufsmittel</strong>s ausmacht, realisiert werden.<br />

Die Presentation <strong>der</strong> Noten zur Einlosung <strong>und</strong> die Zuriickziehung<br />

<strong>der</strong> Kassenftihrungsguthaben darf lediglich aus dem<br />

Gr<strong>und</strong>e eines Bedarfs an Geld ftir Zahlungen an Personen,<br />

die nicht zum K<strong>und</strong>enkreise <strong>der</strong> Bank gehb'ren, erfolgen.<br />

Solchen Anfor<strong>der</strong>ungen miissen die Banken nicht notwendigerweise<br />

durch Ausfolgung <strong>von</strong> Geld allein entsprechen; <strong>Umlaufsmittel</strong><br />

jener Banken, zu <strong>der</strong>en K<strong>und</strong>enkreis die Personen<br />

gehoren, an die ihre eigenen K<strong>und</strong>en zu zahlen wiinschen y<br />

tun hier den gleichen Dienst. Es entfallt also ftir die<br />

Banken die Notwendigkeit <strong>der</strong> Haltung eines in Geld bestehenden<br />

Einlosungsfonds; an seine Stelle kann ein aus<br />

<strong>Umlaufsmittel</strong>n an<strong>der</strong>er Banken bestehen<strong>der</strong> Reservefonds<br />

treten. Denken wir uns das ganze <strong>Umlaufsmittel</strong>weseh <strong>der</strong><br />

Welt bei einer einzigen Bank konzentriert, dann entfallt<br />

unserer Annahme zufolge iiberhaupt jede Prasentation <strong>der</strong><br />

Noten o<strong>der</strong> ZuruckziehuDg <strong>der</strong> Guthaben, ja es kann je<strong>der</strong><br />

Geldbedarf im engeren Sinne verschwinden. Unsere Annahmen<br />

sind nun durchaus nicht willkurlich. Es wurde ja bereits<br />

gezeigt, dafi die Zirkulation <strong>der</strong> <strong>Umlaufsmittel</strong> nur unter

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