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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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Geldwertpolitik. 253<br />

beziiglich <strong>der</strong> Erfullung ihrer monetaren Verpflichtungen.<br />

Die Riickzahlung ernes groflen Teiles jener Schulden. die<br />

<strong>der</strong> Staat in den vorangegangenen Jahren <strong>der</strong> Finanznot<br />

bei <strong>der</strong> Bank aufgenommen hatte, <strong>und</strong> die Veraufierung <strong>der</strong><br />

Effektenbestande <strong>der</strong> Bank erhohte die Fliissigkeit <strong>der</strong> Bankmittel.<br />

Gleichzeitig besserte sich die finanzielle Lage <strong>des</strong><br />

Staates. In alien Zweigen <strong>der</strong> staatlichen Wirtschaft wurden<br />

namhafte Ersparungen eingeleitet, <strong>und</strong> die Hoffnung, dafi<br />

es nach Durchfuhrung <strong>der</strong> Reorganisation <strong>der</strong> inneren Verwaltung<br />

moglich sein werde, endlich das Gleichgewicht<br />

zwischen den Einnahmen <strong>und</strong> Ausgaben wie<strong>der</strong>herzustellen,<br />

schien nicht ungerechtfertigt zu sein. Die Zahlungsbilanz<br />

begann sich zu bessern, <strong>und</strong> die vortibergehende Aufheiterung<br />

<strong>des</strong> politischen Horizontes schien ein langeres<br />

Andauern aller giinstigen Umstande in Aussicht zu stellen.<br />

Man traute dem osterreichischen Staate wie<strong>der</strong> die Kraft<br />

zu, sich aus den finanziellen Noten ohne Zuhilfenahme <strong>der</strong><br />

Notenpresse herauszuarbeiten 1 .<br />

Das Steigen <strong>des</strong> Wertes <strong>der</strong> osterreichischen Wanning<br />

war in den Augen <strong>der</strong> Staatsmanner ein grofier Erfolg <strong>der</strong><br />

Finanzpolitik <strong>und</strong> hob auch zweifellos das Ansehen <strong>des</strong><br />

Staates im Auslande. Im Inlande erfuhr es jedoch eine<br />

hochst ungtinstige Beurteilung. Zwar erblickte auch die<br />

Bevolkerung in dem Riickgange <strong>des</strong> Agios ein Zeichen <strong>der</strong><br />

fortschreitenden Kraftigung <strong>des</strong> Staates, doch die Begleiterscheinungen<br />

<strong>des</strong> Steigens <strong>des</strong> Geldwertes wurden schwer<br />

empf<strong>und</strong>en. Im Jahre 1862 waren die direkten Steuern <strong>und</strong><br />

die Verkehrssteuern erhoht worden. Damals betrug die<br />

durchschnittliche Hohe <strong>des</strong> Silberagios 28,07%. In dem<br />

Mafie als das Agio <strong>und</strong> ihm folgend auch die Warenpreise<br />

sanken, wurde <strong>der</strong> Druck <strong>der</strong> neuen Steuern empfindlicher<br />

1<br />

Vgl. Neuwirth, Bank <strong>und</strong> Valuta in Osterreich-Ungarn 1862<br />

bis 1873. Leipzig 1873. I. Bd. S. 3 ft'.; Luc am, Die osterreichische<br />

Nationalbank wahrend <strong>der</strong> Dauer <strong>des</strong> dritten Privilegiums. Wien 1876.<br />

S. Iff.; Denkschrift iiber das Papiergeldwe sen <strong>der</strong> osterreichisch-ungarischen<br />

Monarchie. Verfaftt im k. k. Finanzministerium.<br />

Wien 1892. S. 11 ff.

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