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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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<strong>Umlaufsmittel</strong> <strong>und</strong> Geldbedarf. 3(37<br />

regelmafiige Anschwellen <strong>und</strong> Abschwellen <strong>des</strong> Notenumlaufes<br />

urn die kritischen Zahlungstermine herum kann nun keineswegs<br />

mit einer Vergrofierung <strong>der</strong> gesamten in <strong>der</strong> Volkswirtschaft<br />

vorhandenen Wechselmenge erklart werden. Es<br />

werden keine neuen, beson<strong>der</strong>s kurzfristigen Wechsel gezogen,<br />

die bei den Banken zum Eskompte eingereicht werden.<br />

Vielmehr werden Wechsel, welche die normale handelsubliche<br />

Laufzeit haben, kurz vor ihrem Verfall begeben. Bis dahin<br />

sind sie <strong>von</strong> Nichtbankiers o<strong>der</strong> <strong>von</strong> Banken, <strong>der</strong>en <strong>Umlaufsmittel</strong>emission,<br />

sei es wegen <strong>der</strong> geringeren Ausdehnung ihres<br />

K<strong>und</strong>enkreises, sei es wegen bestehen<strong>der</strong> gesetzlicher Hin<strong>der</strong>nisse<br />

eine beschrankte ist, im Portefeuille gehalten worden;<br />

bei steigendem Geldbedarf erst kommen sie an die grofie<br />

Notenbank. Man sieht, wie wenig gerechtfertigt die Behauptung<br />

erscheint, die Ausdehnung <strong>des</strong> Notenumlaufes <strong>der</strong><br />

mitteleuropaischen Zentralnotenbanken stehe in organischer<br />

Beziehung zu <strong>der</strong> Menge <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Volkswirtschaft gezogenen<br />

Wechsel. Nur ein Teil <strong>der</strong> Wechsel wird <strong>von</strong> den Banken<br />

durch Ausgabe <strong>von</strong> <strong>Umlaufsmittel</strong>n eskoinptiert; <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

beendet den Lauf ohne Inanspruchnahme <strong>von</strong> Zirkulationskredit.<br />

Wie sich das Grofienverhaltnis <strong>der</strong> beiden Teile gestaltet,<br />

hangt aber durchaus <strong>von</strong> <strong>der</strong> <strong>von</strong> Seite <strong>der</strong> <strong>Umlaufsmittel</strong>banken<br />

befolgten Kreditpolitik ab.<br />

Die jiingste Bankgesetzgebung hat dem aufiergewohnlichen<br />

Anschwellen <strong>des</strong> Geldbedarfes an den Quartalsenden<br />

beson<strong>der</strong>s Rechnung getragen. Artikel 2 <strong>der</strong> deutschen Bankgesetznovelle<br />

vom 1. Juni 1909 erweitert das im allgemeinen<br />

mit 550 Millionen Mark festgesetzte steuerfreie Notenkontingent<br />

fur die auf Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Nachweisungen fur den letzten<br />

<strong>des</strong> Marz, <strong>des</strong> Juni, <strong>des</strong> September <strong>und</strong> <strong>des</strong> Dezember je<strong>des</strong><br />

Kalen<strong>der</strong>jahres aufzustellende Steuerberechnung auf 750 Millionen<br />

Mark. Damit wird ein Vorgehen, das die Banken seit<br />

Jahrzehnten einzuhalten pflegen, gebilligt. An jenen kritischen<br />

tierungen entspringt nicht ihrem Kapitalmangel, vielmehr dem Bestreben,<br />

fast fallige For<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Reichsbank zur Einziehung zu<br />

iibergeben, die sich dieser Aufgabe vermoge ihres ausgebreiteten<br />

Filialnetzes am billigsten entledigen kann. Vgl. Prion a. a. 0. S. 138 f.

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