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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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376 Viertes Kapitel.<br />

verbanden sie — was allein logisch ist -- beide For<strong>der</strong>ungen<br />

K<br />

Das Leben ist iiber diese Postulate hinweggegangen.<br />

Wir wissen warum. Die fortschreitende Ausbreitung <strong>des</strong><br />

geldwirtschaftlichen Verkehrs, eine notwendige Begleiterscheinung<br />

<strong>der</strong> feineren Ausbildung <strong>der</strong> Arbeitsteilung, die<br />

den Kern <strong>des</strong> wirtschaftlichen Fortschritts ausmacht, hatte<br />

zu einer gewaltigen Steigerung <strong>des</strong> Geldbedarfes gefuhrt,<br />

wenn die Leistungsfahigkeit <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> nicht durch die<br />

Schaffung <strong>von</strong> <strong>Umlaufsmittel</strong>n eine ganz auflerordentliche<br />

Verstarkung erfahren hatte. Durch die Ausgabe <strong>von</strong> <strong>Umlaufsmittel</strong>n<br />

wurden <strong>und</strong> werden die grofien Erschiitterungen vermieden,<br />

die mit einer sprunghaften Veran<strong>der</strong>ung, in diesem<br />

Falle Steigerung, <strong>des</strong> inneren objektiven Tauschwertes <strong>des</strong><br />

Gel<strong>des</strong> Hand in Hand gehen. Das sind die groflen sozialwirtschaftlichen<br />

Gesichtspunkte, welche fur die Beurteilung<br />

<strong>der</strong> <strong>Umlaufsmittel</strong>zirkulation in Betracht kommen. Privatwirtschaftlich<br />

waren an<strong>der</strong>e Griinde entscheidend. Das<br />

<strong>Umlaufsmittel</strong> erschliefit dem Emittenten eine eintragliche<br />

Erwerbsquelle; es bereichert ihn <strong>und</strong> das Land, in dem es<br />

an Stelle <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> umlauft. In <strong>der</strong> Friihzeit <strong>des</strong> mo<strong>der</strong>nen<br />

Bankwesens spielte dies noch eine weitere Eolle, indem dadurch<br />

dem Kreditvermittlergeschafte <strong>der</strong> Banken, das in<br />

jener Zeit, wenn allein fur sich betrieben, kaum rentabel<br />

gewesen sein durfte, eine feste Stutze verliehen wurde, die es<br />

tiber die mannigfachen Hin<strong>der</strong>nisse, die seinen Anfangen<br />

entgegentraten, hinwegbrachte.<br />

Das Verbot, Noten ohne voile Bedeckung auszugeben<br />

<strong>und</strong> Depositen, welche als Gr<strong>und</strong>lage fur Scheck- <strong>und</strong> Giroverkehr<br />

dienen, auszuleihen, ist gleichbedeutend mit <strong>der</strong><br />

nahezu vollstandigen Unterdriickung <strong>der</strong> Notenausgabe <strong>und</strong><br />

<strong>des</strong> Scheck- <strong>und</strong> Girowesens. Wenn trotz eines <strong>der</strong>artigen<br />

Verbotes Noten ausgegeben <strong>und</strong> Kassenfiihrungsguthaben er-<br />

1 Vgl. z. B. Tellkampf, Die Prinzipien <strong>des</strong> Geld- <strong>und</strong> Bankwesens.<br />

Berlin 1867. S. 181 ff., Erfor<strong>der</strong>nis voller Metalldeckung<br />

<strong>der</strong> Banknoten. Berlin 1873. S. 23ff.; Geyer, <strong><strong>The</strong>orie</strong> <strong>und</strong> Praxis <strong>des</strong><br />

Zettelbankwesens.. 2. Aufl. Miinchen 1874. S. 227.

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