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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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292 Siebentes Kapitel.<br />

worden. Es war klar, dafi die Entscheidung zugunsten <strong>des</strong><br />

einen Metalls fallen <strong>und</strong> welche Folge dies fur die Wertgestaltung<br />

<strong>der</strong> beiden Edelmetalle nach sich ziehen miisse.<br />

Freilich konnte man damals, als man den gewaltigen okonomischen<br />

Aufschwung <strong>der</strong> aufiereuropaischen Lan<strong>der</strong> <strong>und</strong><br />

ihre enge Anglie<strong>der</strong>ung an die Wirtschaftsgemeinschaft <strong>der</strong><br />

weiften Rasse nicht ahnen konnte, <strong>der</strong> Ansicht sein, dafi es<br />

gelingen werde, beim Ubergange zur Goldwahrung einen<br />

Preissturz <strong>des</strong> Silbers dadurch zu vermeiden, dafi eine Reihe<br />

<strong>von</strong> Staaten beimSilber bleiben werde <strong>und</strong> blofi die wichtigsten<br />

europaisehen Handelsstaaten die Goldwahrung annehmen.<br />

Diese Erwartung hat sich als falsch erwiesen. Auch die<br />

amerikanischen <strong>und</strong> asiatischen Lan<strong>der</strong> mufiten in dem Mafie,<br />

als ihre Beziehungen zu Europa enger wurden, aus ebendenselben<br />

Griinden, die fur die europaisehen Staaten die<br />

Beibehaltung zweier Geldarten als inopportun erscheinen<br />

liefien, die Beseitigung <strong>der</strong> Wahrungsverschiedenheit anstreben.<br />

Der rasche Riiekgang <strong>des</strong> Silberpreises, die natiirliche<br />

Folge <strong>der</strong> Demonetisierung <strong>des</strong> weifien Metalls in<br />

Europa, konnte ihnen den AnschluB an die Weltwahrung<br />

nur noch dringen<strong>der</strong> erscheinen lassen.<br />

Das Festhalten an <strong>der</strong> Weltparallelwahrung war langerhin<br />

unmoglich; die "Weltdoppelwahrung <strong>und</strong>urchfilhrbar. Es<br />

mufite notwendigerweise eine Entscheidung zwischen den<br />

beiden allein in Frage kommenden Sachgeldarten, Goldmonometallismus<br />

o<strong>der</strong> Silbermonometallismus, fallen. Historische<br />

Zufalligkeiten haben die Entscheidung zugunsten<br />

<strong>des</strong> Gol<strong>des</strong> herbeigefiihrt. Es ist nicht unmoglich, dafl das<br />

Gold vermoge gewisser natiirlicher Eigenschaften brauchbarer<br />

fur den Gelddienst ist als das Silber. Ausschlaggebend ist<br />

dies aber keineswegs gewesen, als zwischen 1867 <strong>und</strong> 1871<br />

das Gold uber das Silber den endgiiltigen Erfolg da<strong>von</strong>trug.<br />

Das ist aber auch vollkommen irrelevant, ebenso wie es<br />

nicht weiter <strong>von</strong> Bedeutung ist, dafi gerade das eine <strong>und</strong><br />

nicht das an<strong>der</strong>e Metall gewahlt wurde. In jedem Falle<br />

hatte <strong>der</strong> tibergang <strong>von</strong> <strong>der</strong> Parallelwahrung zur Einheitswahrung<br />

<strong>von</strong> unerwiinschten Folgen begleitet sein mussen.

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