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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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Geldwertpolitik. 293<br />

Der unvermeidliche Preisrilckgang <strong>des</strong> schrittweise demonetisierten<br />

Metalls verursachte wie jede Veran<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Kaufkraft<br />

<strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> Verschiebungen in <strong>der</strong> Einkommens- <strong>und</strong><br />

Besitzverteilung; je langer sich dieser Ubergang hinauszog<br />

— er ist heute noch nicht abgeschlossen; man denke z. B.<br />

an China — umso empfindlicher mufiten sich seine Begleiterscheinungen<br />

bemerkbar machen.<br />

Das Problem <strong>der</strong> Parallelwahrung ist durch den Ubergang<br />

zur Einheitswahrung gelost worden. Es ist nur eine<br />

Frage <strong>der</strong> Zeit, wann die Lan<strong>der</strong> <strong>der</strong> Silberwahrung <strong>und</strong><br />

jene, in denen Kredit- o<strong>der</strong> Zeichengeld verwendet wird,<br />

sieh an die Weltwahrung anschliefien werden. Keinem Land<br />

ist dies verwehrt; auch <strong>der</strong> armste Staat kann ohne Schwierigkeiten<br />

zur Goldwahrung iibergehen <strong>und</strong> an ihr festhalten.<br />

Dazu ist nichts weiter erfor<strong>der</strong>lich, als dafl die weitere Ausgabe<br />

<strong>von</strong> Kredit- o<strong>der</strong> Zeichengeld eingestellt <strong>und</strong> dafl das<br />

kursierende Geld dieser Art in <strong>Umlaufsmittel</strong> umgewandelt<br />

werde.<br />

§ 8. Das Ergebnis <strong>der</strong> Untersuchung <strong>der</strong> Entwicklung<br />

<strong>und</strong> Bedeutung <strong>der</strong> Geldwertpolitik darf nicht iiberraschen.<br />

Dafi <strong>der</strong> Staat, nachdem er eine Zeit hindurch die ihm heute<br />

zustehende Macht, die Gestaltung <strong>des</strong> inneren objektiven<br />

Tauschwertes <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> bis zu einem gewissen Grade zu<br />

beeinflussen, ausgeiibt hat, um auf die Einkommensverteilung<br />

einzuwirken, auf ihre weitere Ausilbung verzichtet hat,<br />

wird den nicht w<strong>und</strong>er nehmen, <strong>der</strong> die wirtschaftliche<br />

Funktion <strong>des</strong> mo<strong>der</strong>nen Staates richtig einschatzt. Der<br />

Staat <strong>der</strong>, trotz allem, noch individualistischen Wirtschaftsordnung<br />

ist nicht Herr <strong>des</strong> Marktes; er ist auf dem Markte,<br />

auf dem die Produkte ausgetauscht werden, wohl eine<br />

machtige Partei, aber doch nur eine Partei neben vielen<br />

an<strong>der</strong>en, nichts weiter. Alle seine Versuche, die auf dem<br />

Markte gebildeten Austauschverhaltnisse <strong>der</strong> wirtschaftlichen<br />

Giiter umzugestalten, kann er nur mit den Mitteln <strong>des</strong><br />

Marktes vornehmen. Wohin ein bestimmter Eingriff fuhren<br />

kann o<strong>der</strong> mufi, vermag er nie ganz zu iibersehen. Er kann

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