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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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94 Erstes Kapitel.<br />

seinen objektiven Tauschwert zuriick. Denn <strong>der</strong> Nutzen <strong>des</strong><br />

Geldgebrauches ist durch die Moglichkeit, im Austausche<br />

ftir das Geld an<strong>der</strong>e wirtschaftliche Guter zu erlangen, vollig<br />

erschopft. Keine Funktion <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> als Geld ist denkbar,<br />

die <strong>von</strong> <strong>der</strong> Tatsache seines objektiven Tauschwertes losgelost<br />

werden konnte. Fur den Gebrauchswert <strong>der</strong> Ware<br />

ist es belanglos, ob sie auch Tauschwert hat o<strong>der</strong> nicht; fur<br />

den Gebrauchswert <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> ist das Vorhandensein <strong>des</strong><br />

Tauschwertes unumgangliche Voraussetzung. Diese Beson<strong>der</strong>heit<br />

<strong>der</strong> Geldwertgestaltung kann man auch in <strong>der</strong> Weise<br />

ausdriicken, dafi man dem Gelde den subjektiven Gebrauchswert<br />

in <strong>der</strong> Einzelwirtschaft tiberhaupt abspricht <strong>und</strong> ihm<br />

blofi subjektiven Tauschwert zugesteht. Dies tun zum Beispiel<br />

Rau 1 <strong>und</strong> Bohm-Bawerk 2 . Es bleibt fur das Ergebnis<br />

<strong>der</strong> wissenschaftlichen Untersuchung, die <strong>von</strong> <strong>der</strong> geschil<strong>der</strong>ten<br />

Eigentiimlichkeit <strong>des</strong> Geldwertes ihren Ausgangspunkt<br />

nehmen soil, ohne Belang, ob man die eine o<strong>der</strong> die<br />

an<strong>der</strong>e Ausdrucksform verwendet. Zu einer Diskussion iiber<br />

diesen Punkt ist kein Anlafi vorhanden. Eine solche ware<br />

schon aus dem Gr<strong>und</strong>e zu vermeiden, als <strong>der</strong> Unterscheidung<br />

zwischen Gebrauchswert <strong>und</strong> Tauschwert bei dem gegenwartigen<br />

Stande <strong>der</strong> Wertlehre uberhaupt nicht jene Wichtigkeit<br />

zukommt, die ihr <strong>von</strong> <strong>der</strong> alteren Schule beigelegt<br />

wurde 3 . Worauf es uns allein ankommt, ist die Feststellung,<br />

dafi die Aufgabe <strong>der</strong> Volkswirtschaftslehre gegeniiber dem<br />

Geldwerte eine weitere ist als gegentiber dem Warenwerte.<br />

Wahrend sie sich bei dem letzteren damit begnugen kann<br />

<strong>und</strong> mufi, bei dem subjektiven Gebrauchswerte stehen zu<br />

bleiben <strong>und</strong> die Aufdeckung seiner tieferen Wurzeln <strong>der</strong><br />

1 Vgl. Rau, Gr<strong>und</strong>satze <strong>der</strong> Volkswirtschaftslehre. 6. Ausgabe.<br />

Leipzig 1855. S. 80.<br />

2 Vgl. Bohm-Bawerk a. a. 0. Bd. II. S. 178. Ahnlich auch<br />

Wieser, Der natiirliche Wert a. a. 0. S. 45. Der Geldwert <strong>und</strong><br />

seine Veran<strong>der</strong>ungen (Schriften <strong>des</strong> Vereines fiir Sozialpolitik. 132. Bd.).<br />

S. 507.<br />

3 Vgl. Bohm-Bawerk a. a. 0. Bd. II. S. 171 ff.; Schumpeter<br />

a. a. 0. S. 108.

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