30.03.2015 Aufrufe

Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

176 Zweites Kapitel.<br />

zweite Erklarung liege aber naher als die, die Vermin<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Kaufkraft <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> auf die sie geschichtlich begleitende<br />

Ausbreitung <strong>der</strong> Geldwirtschaft zuriiekzufiihren. Die beharrende<br />

Kraft <strong>des</strong> Geldwertes gerade habe in je<strong>der</strong> Epoche<br />

<strong>des</strong> Fortschritts den Geldwert revolutionieren helfen, sie<br />

habe es bewirken miissen, dafi die alten Preise nach Mafi<br />

<strong>der</strong> neu auszudriickenden Werte erhoht wurden, so oft neue<br />

Elemente in den geldwirtschaftlich kontrollierten Abschnitt<br />

<strong>des</strong> Produktionsprozesses aufgenommen wurden. Je hoher<br />

aber die Geldpreise <strong>der</strong> Waren steigen, urn so niedriger<br />

stelle sich im Verhaltnis <strong>der</strong> Geldwert. Die wachsende<br />

Teuerung erscheint so als ein notwendiges Entwicklungssymptom<br />

<strong>der</strong> urn sich greifenden Geldwirtschaft.<br />

Zweifellos hat Wieser mit diesen Ausfiihrungen wichtige<br />

Zusammenhange <strong>des</strong> Marktes <strong>und</strong> <strong>der</strong> Preisbildung aufgedeckt,<br />

die man nur weiter verfolgen mufi, um zu bedeutsamen Ergebnissen<br />

fur die Bildung <strong>der</strong> zwischen den wirtschaftlichen<br />

Giitern (mit Ausschlufl <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong>) untereinan<strong>der</strong> bestehenden<br />

Austauschverhaltnisse zu gelangen. Soweit jedoch die<br />

Schlufifolgerungen auf die Bildung <strong>der</strong> Geldpreise hinzielen,<br />

weisen sie schwere Mangel auf. tibrigens miiflte man, wenn<br />

die Argumentation als richtig zu bezeichnen ware, feststellen,<br />

dafl hier keineswegs <strong>von</strong> <strong>der</strong> Geldseite her wirkende Krafte,<br />

son<strong>der</strong>n solche, die <strong>von</strong> <strong>der</strong> Warenseite her wirken, vorliegen.<br />

Nicht die Wertschatzung <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong>, son<strong>der</strong>n die<br />

<strong>der</strong> Tauschguter allein konnte jene Veran<strong>der</strong>ung erfahren<br />

haben, die in <strong>der</strong> Wandlung <strong>des</strong> Austauschverhaltnisses zutage<br />

treten soil.<br />

Aber die ganze Deduktion als solche mufi als irrig<br />

zuruckgewiesen werdeu. Die Entwicklung <strong>des</strong> Tauschverkehres<br />

erhoht die subjektive Wertschatzung <strong>der</strong> neu in<br />

den Verkehr eintretenden Personen fiir jene Giiter, welche<br />

sie im Tausche weggeben sollen. Giiter, welche fruher lediglich<br />

als Gegenstande <strong>des</strong> eigenen Gebrauchs geschatzt wurden,<br />

erhalten, soweit sie gegen an<strong>der</strong>e Giiter eintauschbar werden,<br />

eine neue Ursache <strong>des</strong> Geschatztwerdens. Damit mufi ihr<br />

subiektiver Wert in den Augen ihrer Besitzer, die sie fort-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!