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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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172 Zweites Kapitel.<br />

aller Konkurrenz <strong>der</strong> einzelnen Verkaufer untereinan<strong>der</strong><br />

trete die Angebotseite einheitlicher auf als die Gegenseite<br />

<strong>der</strong> Nachfrage. Die auf Absatz im Konsumentenverkehr<br />

angewiesenen Geschaftsleute seien auch mehr an den Preissteigerungen<br />

interessiert als die Abnehmer am Festhalten<br />

alter Preise <strong>und</strong> an Preisermafiigungen. Denn fiir sie hange<br />

die Hohe ihres Erwerbes, damit ihre ganze wirtschaftliche<br />

<strong>und</strong> soziale Lage, wesentlich mit da<strong>von</strong> ab, bei den Ab~<br />

nehmern drehe es sich doch regelmafiig nur urn ein kleineres<br />

Spezialinteresse <strong>von</strong> geringerer Bedeutung fur ihre Gesamtlage.<br />

Daher bilde sich eben die Tendenz zum Hochhalten<br />

<strong>und</strong> Erhohen <strong>der</strong> Preise auf <strong>der</strong> Angebotseite <strong>und</strong> wirke als<br />

eine Art bestandiger Druck in <strong>der</strong> Richtung <strong>der</strong> Preiserhohung,<br />

energischer, allgemeiner als <strong>der</strong> entgegengesetzte<br />

Wi<strong>der</strong>stand auf <strong>der</strong> Nachfrageseite. Absichtliches Niedrighalten<br />

<strong>und</strong> Ermafligen <strong>der</strong> Preise komme im Kleinverkehr<br />

zur Erhaltung <strong>und</strong> Erweiterung <strong>des</strong> Absatzes <strong>und</strong> zur Erhohung<br />

<strong>des</strong> Gesamtgewinnes gewifi aueh vor, <strong>und</strong> die Konkurrenz<br />

konne dazu notigen <strong>und</strong> tue es vielfach. Aber<br />

bei<strong>des</strong> mache sich auf die Dauer nicht so allgemein<br />

<strong>und</strong> stark geltend, als das Interesse an <strong>und</strong> das Streben<br />

nach hoheren Preisen <strong>und</strong> wisse eben auch im Konkurrenzsystem<br />

die Wi<strong>der</strong>stande zu iiberwinden. In <strong>der</strong> dauernden<br />

Ubermacht <strong>der</strong> Angebotseite iiber die Nachfrageseite sei eine<br />

<strong>der</strong> Ursachen <strong>der</strong> allgemeinen Verteuerung zu erblicken 1 .<br />

Wagner sieht mithin die Ursache <strong>des</strong> fortschreitenden<br />

Sinkens <strong>des</strong> inneren objektiven Tauschwertes <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> in<br />

einer Reihe <strong>von</strong> nicht <strong>der</strong> wirtschaftlichen Kategorie angehorenden<br />

Preisbestimmungsgr<strong>und</strong>en. Sie aufiere sich nicht<br />

in <strong>der</strong> Bildung <strong>der</strong> Grofihandelspreise, son<strong>der</strong>n lediglich in<br />

<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kleinhandelspreise. Es ist in <strong>der</strong> Tat eine allbekannte<br />

Erscheinung, dafi die Detailpreise <strong>der</strong> Genufigiiter<br />

unter <strong>der</strong> Einwirkung zahlreicher aufierwirtschaftlicher<br />

Momente stehen <strong>und</strong> durch diese gehin<strong>der</strong>t werden, den<br />

1<br />

Vgl. Wagner, <strong>The</strong>oretische Sozialokonomik, a. a. 0. II. BcL<br />

S. 245.

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