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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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406 Funftes Kapitel.<br />

steller <strong>der</strong> Banktheorie meist nur <strong>von</strong> Vermehrung <strong>und</strong> Vermin<strong>der</strong>ung<br />

,<strong>des</strong> Notenumlaufes sprechen, eine Redeweise, die<br />

noch lange beibehalten wurde, als die Zeitumstande es bereits<br />

gerechtfertigt hatten, mit Erhohung <strong>und</strong> Erniedrigung <strong>des</strong><br />

Diskontsatzes zu exemplifizieren Am Wesen <strong>der</strong> Sache kann<br />

dies nichts an<strong>der</strong>n; bei beiden Fragen kommt es allein<br />

darauf an, ob die Krediterteilung <strong>der</strong> Banken iiber die<br />

zur Verfugung stehenden Kapitalsvorrate hinausgehen kann<br />

o<strong>der</strong> nicht 1 .<br />

In <strong>der</strong> Verneinung dieser Frage waren beide Parteien<br />

einig. Man wird dariiber nicht im min<strong>des</strong>ten staunen. Die<br />

Erkenntnis <strong>des</strong> Wesens <strong>der</strong> wirtschaftlichen Vorgange war<br />

bei jenen englischen Schriftstellern aufierordentlich vertieft;<br />

eine griindliche Bekanntschaft <strong>der</strong> wirtschaftstheoretischen<br />

Literatur ihrer Zeit verbanden sie mit einer auf eigene<br />

Beobachtung gesttitzten Einsicht <strong>des</strong> wirtschaftlichen Lebens.<br />

Eine streng logische Schulung <strong>des</strong> Geistes liefi sie schnell<br />

<strong>und</strong> leicht das Wesentliche <strong>von</strong> dem Unwesentlichen<br />

trennen <strong>und</strong> bewahrte sie davor, AuBerlichkeiten fur<br />

den Kern, den sie umschliefien, zu nehmen. Wie weit<br />

ihre Ansichten ilber das Wesen <strong>des</strong> Kapitalzinses auseinan<strong>der</strong>gehen<br />

mochten — viele hatten tiber dieses wichtige<br />

Problem, <strong>des</strong>sen Bedeutung erst auf einer spateren Stufe<br />

<strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Wissenschaft voll zum Ausdrucke gelangte,<br />

iiberhaupt nur vage Vorstellungen —. dariiber herrschte<br />

bei ihnen kein Zweifel, dafi die durch die allgemeine volkswirtschaftliche<br />

Entwicklung gegebene Hohe <strong>des</strong> Kapitalzinses<br />

durch Vermehrung o<strong>der</strong> Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> umlaufenden<br />

Menge <strong>von</strong> Geld <strong>und</strong> Umsatzmitteln nicht beeinflufit werden<br />

konne, soweit nicht die durch die Vermin<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Geldbedarfes<br />

erzielte Vermehrung <strong>des</strong> fiir produktive Zwecke zur<br />

Verfugung stehenden Gutervorrats in Betracht kommt.<br />

Weiter aber gingen die Wege <strong>der</strong> beiden Schulen auseinan<strong>der</strong>.<br />

Tooke, Fullarton <strong>und</strong> ihre Anhanger stellten es<br />

1 Vgl. Wick sell a. a. 0. S. 74; an zahlreichen Stellen besprechen<br />

allerdings auch schon die Schriftsteller jener Zeit das Problem <strong>der</strong><br />

ZinsfuBveran<strong>der</strong>ung; vgl. z. B. Tooke a. a. 0. S. 124.

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