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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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396 Viertes Kapitel.<br />

Bestimmung <strong>der</strong> Haager Friedenskonferenz, welche den kriegfuhrenden<br />

Machten untersagt, Rechte <strong>und</strong> For<strong>der</strong>ungen <strong>von</strong><br />

Angehbrigen <strong>der</strong> Gegenpartei aufzuheben, zeitweilig aufler<br />

Kraft zu setzen o<strong>der</strong> als unklagbar zu erklaren, hier Abhilfe<br />

gebracht hat, so mag die Berechtigung gewisser Bedenken<br />

nicht in Abrede gestellt werden. Immerhin sind die<br />

Gefahren nicht grofi; es miifiten verschiedenartige Voraussetzungen<br />

zusammentreffen, damit ein Staat in die Lage<br />

versetzt werde, <strong>von</strong> diesem Mittel Gebrauch zu machen, ohne<br />

sich selbst <strong>und</strong> seinen Kredit auf das schwerste zu schadigen *.<br />

Der Gedanke, einen Teil <strong>des</strong> sogenannten Barschatzes<br />

in Devisen anzulegen, hatte beson<strong>der</strong>s leicht in jenen Staaten<br />

Eingang finden sollen, in denen nicht internationales Sachgeld,<br />

son<strong>der</strong>n nationales Kredit- o<strong>der</strong> Zeichengeld in Gebrauch<br />

steht. Da den Umwechslungsfonds dieser Lan<strong>der</strong><br />

nicht die Verpflichtung auferlegt ist, die prasentierten <strong>Umlaufsmittel</strong><br />

in Geld <strong>des</strong> internationalen Verkehrs einzulosen,<br />

ware es ihnen moglich gewesen, den Vorrat an auslandischem<br />

Sachgeld, den sie fur den Fall eines kunftigen Uberganges<br />

zu einer internationalen Sachgeldwahrung angesammelt hatten,<br />

zum grofien Teile in Devisen anzulegen, ohne ihre Stellung<br />

im Inlande auch nur im geringsten zu gefahrden. Die Langsamkeit,<br />

mit <strong>der</strong> sich die Ansicht <strong>von</strong> <strong>der</strong> Zulassigkeit eines<br />

solchen Vorgehens auch hier Bahn brach, zeigt deutlich, wie<br />

grofi die Vorurteile waren, die iiberw<strong>und</strong>en werden mufiten.<br />

Das Gewinninteresse <strong>der</strong> Banken iiberwog schliefilich doch<br />

alle Bedenken. Gerade so wie sich einst <strong>der</strong> Goldschmied<br />

dazu entschlossen hat, einen Teil <strong>der</strong> bei ihm verwahrten<br />

Gel<strong>der</strong> auszuleihen, so schritt nun auch die Zentralbank<br />

dazu, ihren Metallschatz zum Teile in Devisen <strong>und</strong> sonstigen<br />

Guthaben im Auslande anzulegen. Die Hamburger Girobank,<br />

die einen Teil <strong>der</strong> Reserve in Devisen auf London zu<br />

halten pflegte, war mit dem Beispiele vorangegangen; im<br />

letzten Viertel <strong>des</strong> 19. Jahrh<strong>und</strong>erts folgte eine Reihe <strong>von</strong><br />

grofien europaischen Zettelbanken nach. Wie fur die Ent-<br />

Vgl. Hertzka, Goldwahrung mit Papierumlauf. Jena 1895. S. 48 ff.

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