30.03.2015 Aufrufe

Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Die Bestimmungsgr<strong>und</strong>e <strong>der</strong> Kaufkraft <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong>. 139<br />

Es lag nahe, die <strong><strong>The</strong>orie</strong>, die man fur die gegenseitigen<br />

Preisschwankungen <strong>von</strong> Geld <strong>und</strong> Ware gebildet hatte, auch<br />

fiir die gegenseitigen Schwankungen <strong>des</strong> Wertverhaltnisses<br />

zwischen Geld <strong>und</strong> Ware anzuwenden. Sobald man sich<br />

tiberhaupt <strong>der</strong> Tatsache <strong>der</strong> Geldwertveran<strong>der</strong>ungen bewufit<br />

geworden war <strong>und</strong> die naive Vorstellung <strong>von</strong> <strong>der</strong> Wertbestandigkeit<br />

<strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> aufgegeben hatte, begann man auch<br />

ihre Ursache in den quantitativen Veran<strong>der</strong>ungen <strong>von</strong> Geldangebot<br />

<strong>und</strong> Geldnachfrage zu erblicken. Die Kritik, die<br />

an <strong>der</strong> Quantitatstheorie — viel haufiger mit Leidenschaft<br />

als mit jener Objektivitat, die allein das Kennzeichen wissenschaftlicher<br />

Untersuchung sein sollte — geiibt wurde, hatte<br />

gegenuber ihrer altesten, unvollkommenen Gestalt allerdings<br />

leichtes Spiel. Es war nicht schwierig, nachzuweisen, dafi<br />

die Annahme, die Veran<strong>der</strong>ungen <strong>des</strong> Geldwertes muftten<br />

verhaltnismafiig den Veran<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Geldmenge entsprechen,<br />

so dafi z. B. eine Verdoppelung <strong>der</strong> Geldmenge<br />

aueh die Preise verdoppeln musse, we<strong>der</strong> den Tatsachen entspreche,<br />

noch auch irgendwie theoretisch begriindet werden<br />

konne x . Noch leichter war es zu zeigen, dafi die naive<br />

Auffassung, wonach einfach die gesamte Geldmenge <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

gesamte Geldvorrat als wertgleich angenommen wurden, nicht<br />

zutrifft 2 .<br />

Aber alle diese Einwendungen treffen nicht den Kern<br />

<strong>der</strong> Lehre. Es kaun auch nicht als Wi<strong>der</strong>legung o<strong>der</strong> Einschrankung<br />

<strong>der</strong> Quantitatstheorie aufgefafit werden, wenn<br />

eine Reihe <strong>von</strong> Schriftstellern sie nur unter <strong>der</strong> Voraussetzung<br />

gelten lassen will, dafi alle sonstigen Umstande<br />

gleichbleiben; auch dann nicht, wenn hinzugefilgt wird, dafi<br />

diese Voraussetzung niemals zutreffen konne <strong>und</strong> niemals<br />

zutrifft 3 . Die Voraussetzung caeteris paribus ist <strong>der</strong> selbstverstandliche<br />

Zusatz einer jeden wissenschaftlichen Lehre<br />

<strong>und</strong> es gibt kein volkswirtschaftliches Gesetz, das diesen<br />

1 Vgl. Mill a. a. 0. S. 299.<br />

2 Vgl. oben S. 121.<br />

3<br />

Vgl. Marshall vor dem Indian Currency Comitee (Report<br />

London 1898/99. Q. 11759), zitiert <strong>von</strong> Kemmerer a. a. 0. S. 3 Anm.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!