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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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350 Drittes Kapitel.<br />

den jeweils obwaltenden Umstanden fiir die Entwicklung<br />

<strong>des</strong> Abrechnungsverkehres frei ist, tatsachlich ein solcher<br />

entwickelt, hangt nun in keiner Weise <strong>von</strong> <strong>der</strong> Gestaltung<br />

<strong>des</strong> Verhaltnisses zwischen Geldbedarf <strong>und</strong> Geldvorrat ab.<br />

Ein verhaltnismafiiges Sinken <strong>des</strong> einen o<strong>der</strong> <strong>des</strong> an<strong>der</strong>en<br />

kann selbsttatig we<strong>der</strong> einen unmittelbaren noch einen mittelbaren<br />

Einflufi auf die Ausbildung <strong>des</strong> Kompensationswesens<br />

ausiiben. Diese ist stets auf beson<strong>der</strong>e Ursachen zurtickzufuhren.<br />

Man ist ebensowenig berechtigt, anzunehmen, dafl<br />

die fortschreitende Ausbreitung <strong>der</strong> abrechnungsmaftigen<br />

Abwicklung in eben dem Mafie den Geldbedarf hinabdriickt,<br />

in dem ihn die steigende Entwicklung <strong>des</strong> Verkehres hinauftreibt,<br />

wie zu verrauten 7 daft das Umsichgreifen <strong>des</strong> Abrechnungssystems<br />

das Tempo <strong>der</strong> Steigerung <strong>des</strong> Geldbedarfes<br />

niemals iiberflugeln kann. Beide Entwicklungsreihen sind<br />

vielmehr <strong>von</strong>einan<strong>der</strong> vollkommen unabhangig. Eine Beziehung<br />

zwischen ihnen besteht nur insoferne, als in einer<br />

Periode, in <strong>der</strong> Tendenzen zur Steigerung <strong>des</strong> inneren objektiven<br />

Tauschwertes <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> starker hervortreten, Bestrebungen,<br />

die diesen Tendenzen zielbewufit durch Vermin<strong>der</strong>ung<br />

<strong>des</strong> Geldbedarfes im Wege einer besseren Ausgestaltung<br />

<strong>des</strong> Abrechnungsverkehres entgegenzuarbeiten<br />

trachten, kraftiger gefor<strong>der</strong>t werden diirften als in einer<br />

Periode, in <strong>der</strong> Tendenzen zur Vermin<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> inneren<br />

objektiven Tauschwertes <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> obwalten; vorausgesetzt<br />

natiirlich, dafi die Verhin<strong>der</strong>ung einer Steigerung <strong>der</strong> Kaufkraft<br />

<strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> als Ziel <strong>der</strong> Geldwertpolitik erkannt wurde.<br />

Dabei aber handelt es sich nicht mehr um eine automatische<br />

Korrektur <strong>der</strong> Bewegungselemente <strong>des</strong> inneren objektiven<br />

Tauschwertes <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong>, son<strong>der</strong>n um politische Experimente<br />

zu seiner Beeinflussung, <strong>und</strong> es bleibt zweifelhaft, wie weit<br />

diese Mafiregeln <strong>von</strong> Erfolg begleitet werden.<br />

Man erkennt somit unschwer, wie wenig gerechtfertigt<br />

es ist, dem Abrechnungssystem die Kraft zuzuschreiben, das<br />

Auftreten eines Mifiverhaltnisses zwischen Geldvorrat <strong>und</strong><br />

Geldbedarf, welches sonst nur durch entsprechende, sich<br />

automatisch auslosende Veran<strong>der</strong>ungen <strong>des</strong> zwischen dem

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