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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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26 Zweites Kapitel.<br />

hat, in denen teilbare Giiterkomplexe gewertet werden. Es<br />

gibt aber aueh Falle, in denen <strong>der</strong> Gesamtvorrat als solcher<br />

vom Werturteile erfaftt wird. Ein isolierter Wirt besitzt<br />

zwei Kuhe <strong>und</strong> drei Pferde. Der in Betracht kommende<br />

Teil seiner Wertskala laute, wenn wir das wertvollste Gut<br />

als erstes nennen, hierauf das zunachst wertvolle usf., bis<br />

wir zum min<strong>des</strong>t gewerteten gelangen, welches als letztes<br />

genannt wird: 1. eine Kuh, 2. ein Pferd, 3. ein Pferd,<br />

4. ein Pferd, 5. eine Kuh. Wenn sich unser Wirt nun<br />

zwischen einer Kuh <strong>und</strong> einem Pferd entscheiden mufi T<br />

wird er eher geneigt sein, auf eine Kuh zu verzichten, denn<br />

auf ein Pferd. Wenn Kaubtiere eine seiner Ktihe <strong>und</strong> eines<br />

seiner Pferde bedrohen <strong>und</strong> er nur ein Tier retten kann r<br />

dann wird er bestrebt sein, dem Pferde Hilfe zu bringen.<br />

Wenn aber <strong>der</strong> ganze Bestand an Haustieren einer Gattung<br />

in Frage steht, dann wird seine Entscheidung an<strong>der</strong>s ausfallen.<br />

Wenn er seine Stalle brennen sieht <strong>und</strong> nur die<br />

Insassen <strong>des</strong> einen retten kann, die <strong>des</strong> an<strong>der</strong>en aber zugr<strong>und</strong>e<br />

gehen lassen mufl, dann wird er gewifi nicht die<br />

drei Inwohner <strong>des</strong> Pfer<strong>des</strong>talles, son<strong>der</strong>n die beiden Kuhe<br />

zu retten suchen. Das Ergebnis <strong>des</strong> Wertungsprozesses,<br />

welcher zwischen einer Kuh <strong>und</strong> einem Pferde zu entscheiden<br />

hatte, war eine Hoherschatzung <strong>des</strong> Pfer<strong>des</strong>; das<br />

Ergebnis <strong>des</strong> Wertungsprozesses, welcher zwischen dem gesamten<br />

verfugbaren Bestande an Kuhen <strong>und</strong> dem gesamten<br />

verfugbaren Bestande an Pferden zu entscheiden hatte, war<br />

eine Hoherschatzung <strong>des</strong> ersteren.<br />

Vom Werte kann immer nur im Hinblick auf einen<br />

konkreten Wertsetzungsakt gesprochen werden; nur in einem<br />

solchen wird <strong>der</strong> Wert existent. Auflerhalb <strong>des</strong> Wertungsprozesses<br />

ist kein Wert vorhanden; einen abstrakten Wert<br />

gibt es nicht. Vom Gesamtwerte kann nur dann gesprochen<br />

werden, wenn man einen bestimmten Fall vor Augen hat,<br />

in dem das wertende Subjekt in die Lage kommt, zwischen<br />

dem Gesamtvorrat eines Gutes <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en wirtschaftlichen<br />

Giitern eine Wahl zu treffen. Wie je<strong>der</strong> Wertungsakt ist<br />

auch dieser vollkommen selbstandig; das Individuum ist

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