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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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148 Zweites Kapitel.<br />

einer <strong><strong>The</strong>orie</strong> <strong>der</strong> Bewegungen <strong>des</strong> inneren objektiven Tauschwertes<br />

<strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> ausgesprochen. Bei einer Untersuchung<br />

iiber den Geldwert komme nicht <strong>der</strong> gesamte Geldbedarf in<br />

Frage. Der Bedarf ftir Steuerzahlungen z. B. bleibe aufier<br />

Betracht, denn bei diesen Zahlungen werde nicht Geldwert<br />

gebildet, son<strong>der</strong>n es werde nur Geldmacht bestimmten Wertes<br />

vomSteuerpflichtigen auf den Steuerherrn tibertragen. Ebenso<br />

werde durch Zahlung <strong>von</strong> Kapital <strong>und</strong> Zinsen im Kreditverkehr<br />

<strong>und</strong> bei <strong>der</strong> Auszahlung <strong>von</strong> Geschenken <strong>und</strong> Widmungen<br />

nur Geldmacht personlich verschoben. Eine Funktionstheorie<br />

<strong>des</strong> Geldwerts musse sich in <strong>der</strong> Problemstellung<br />

auf diejenigen Mengenbeziehungen beschranken, <strong>von</strong> denen<br />

aus <strong>der</strong> Wert <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> bestimmt werde. Der Geldwert<br />

werde im Tausche gebildet; in <strong>der</strong> <strong><strong>The</strong>orie</strong> <strong>des</strong> Geldwerts<br />

seien daher nur diejenigen Mengenbeziehungen zu untersuchen,<br />

die im Tausche hervorkommen*. Gegen diese Einwendungen<br />

Wiesers spricht aber nicht nur <strong>der</strong> Umstand,<br />

dafi auch die Hingabe <strong>von</strong> Geld bei <strong>der</strong> Leistung <strong>von</strong><br />

Steuern, bei <strong>der</strong> Zahlung <strong>von</strong> Kapital <strong>und</strong> Zinsen <strong>und</strong> <strong>von</strong><br />

Geschenken <strong>und</strong> Widmungen unter die volkswirtschaftliche<br />

Kategorie <strong>des</strong> Tausches fallt. Auch wenn man Wiesers<br />

engeren Tauschbegriff gelten lafit, mufi man seinen Ausfuhrungen<br />

entgegentreten. Es ist nicht nur dem Gelde<br />

eigentumlich, dafi sein Wert (gemeint ist natiirlich <strong>der</strong><br />

objektive Tauschwert) im Tausche gebildet wird; das gleiche<br />

gilt <strong>von</strong> alien an<strong>der</strong>en wirtschaftlichen Gutern. Ftir alle<br />

mufite es daher richtig sein, dafi die Werttheorie nur bestimmte<br />

Mengenbeziehungen zu untersuchen hat, namlich<br />

nur diejenigen, die im Tausche hervorkommen. Demgegenuber<br />

mufi nun festgestellt werden, dafi es wirtschaftlich<br />

relevante Mengenbeziehungen <strong>der</strong> Giiter, die im Tausche<br />

nicht hervorkamen, nicht gibt. Ein Gut hat, nationalokonomisch<br />

betrachtet, uberhaupt keine an<strong>der</strong>en Beziehungen<br />

als die, welche die Wertschatzungen <strong>der</strong> tauschendeu Indi-<br />

S. 515 f.<br />

1 Vgl. Wieser, Der Geldwert <strong>und</strong> seine Veran<strong>der</strong>ungen, a. a. 0.

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