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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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262 Siebentes Kapitel.<br />

dem Besitze auswartiger Schuldtitel bezieht. Das Interesse<br />

<strong>der</strong> Kapitalisten dieser Lan<strong>der</strong> kann aber niemals auf die<br />

Steigerung <strong>des</strong> inneren objektiven Tauschwertes <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong><br />

in ihrem eigenen Lande, die ihr Einkommen nur schmalern<br />

konnte, geriehtet sein; auf die Wahrungspolitik <strong>der</strong> Schuldnerlan<strong>der</strong>,<br />

die das entgegengesetzte Interesse haben, steht ihnen<br />

jedoch in <strong>der</strong> Regel kein Einflufi zu.<br />

§ 4. Seit altersher pflegen die Unternehmer, sobald<br />

<strong>der</strong> Absatz ihrer Erzeugnisse zu stocken o<strong>der</strong> die Erlangung<br />

<strong>von</strong> Kredit schwerer zu werden beginnt die Schuld daran<br />

dem Mangel an Geld zuzuschreiben. Keine Klage ist Mufiger<br />

zu horen als die iiber Geldmangel, sagt Adam Smith, <strong>und</strong><br />

in kurzen Worten weist er diese Besehwerden als unbegr<strong>und</strong>et<br />

<strong>und</strong> unsinnig zurtick. Nicht <strong>der</strong> Mangel an Geld o<strong>der</strong> Kredit<br />

sei die Ursache <strong>der</strong> Krisen, son<strong>der</strong>n die Uberspekulation l .<br />

Ungezahlte Male ist jene Argumentation Adam Smiths seither<br />

wie<strong>der</strong>holt worden, sie ist zu einem gesicherten Bestandteil<br />

<strong>der</strong> Wirtschaftswissenschaft geworden <strong>und</strong> je<strong>der</strong> Versuch,<br />

sie zu bezweifeln, hat immer nur mitleidiges Lacheln zu erwecken<br />

vermocht. Sich mit ienen <strong><strong>The</strong>orie</strong>n naher zu befassen,<br />

welche in <strong>der</strong> Vermehrung <strong>der</strong> <strong>Umlaufsmittel</strong> ein<br />

Heilmittel gegen alle o<strong>der</strong> doeh viele wirtschaftliche Schaden<br />

erblicken, hielt man fur eine <strong>der</strong> Wissenschaft unwiirdige<br />

Aufgabe. So konnte man lange Zeit vollig ubersehen, daB<br />

<strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung nach Vermehrung <strong>der</strong> Geldmenge nunmehr<br />

vielfach eine theoretische Anschauungsweise zugr<strong>und</strong>e lag,<br />

die <strong>von</strong> jener, welche Adam Smith mit Erfolg wi<strong>der</strong>legt<br />

hatte, in je<strong>der</strong> Beziehung verschieden war. Dort hatte es<br />

sich um die Ansicht gehandelt, dafi die Bewaltigung <strong>des</strong><br />

Umsatzes einer bestimmten Gutermenge einen bestimmten<br />

Geldvorrat verlange, dafi auch die Ausdehnung <strong>des</strong> Kredites<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>Umlaufsmittel</strong> <strong>von</strong> <strong>der</strong> vorhandenen Menge <strong>des</strong><br />

Gel<strong>des</strong> abhange, so dafi es leicht geschehen konne, dafi <strong>der</strong><br />

gesellschaftliche Tauschverkehr aus Mangel an Zirkulations-<br />

1 Vgl. Smith a. a. 0. II. Bd. S. 244.

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