30.03.2015 Aufrufe

Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

358 Drittes Kapitel.<br />

Sie sind imstande, alle an sie herantretenden Kreditanspruche<br />

zu befriedigen. Die Grofte dieser Anspruche hangt aber<br />

lediglich <strong>von</strong> dem Preise ab, den sie fur die Kreditgewahrung<br />

for<strong>der</strong>n. Gehen sie mit ihrer Zinsfor<strong>der</strong>ung unter das<br />

Niveau <strong>des</strong> natiirlichen Kapitalzinses hinunter — <strong>und</strong> das<br />

mtissen sie tun, wenn sie uberhaupt Geschafte durch Neuausgabe<br />

<strong>von</strong> <strong>Umlaufsmittel</strong>n machen wollen; sie kommen<br />

ja mit einem neuen Kreditangebot auf den Markt —, dann<br />

werden diese Anspruche wachsen.<br />

Wenn die Darlehen, die <strong>von</strong> <strong>der</strong> Bank durch Ausgabe<br />

<strong>von</strong> <strong>Umlaufsmittel</strong>n gewahrt wurden, zur Rtickzahlung fallig<br />

werden, dann kehrt allerdings ein entsprechen<strong>der</strong> Betrag<br />

<strong>von</strong> <strong>Umlaufsmittel</strong>n zu ihr zurilck, wodurch die zirkulierende<br />

Menge vermin<strong>der</strong>t wird. Gleichzeitig werden aber <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />

Bank neue Darlehen erteilt <strong>und</strong> stromen neue <strong>Umlaufsmittel</strong><br />

in den Verkehr. Der Anhanger <strong>der</strong> Warenwechseltheorie<br />

wird freilich einwenden: Nur wenn neue Warenwechsel entstanden<br />

sind <strong>und</strong> zum Diskont eingereicht werden, kann<br />

eine weitere Ausgabe <strong>von</strong> <strong>Umlaufsmittel</strong>n Platz greifen.<br />

Das ist ganz richtig. Ob aber neue Warenwechsel entstehen,<br />

hangt eben <strong>von</strong> <strong>der</strong> Kreditpolitik <strong>der</strong> Banken ab.<br />

Vergegenwartigen wir uns einmal den Lauf eines<br />

Warenwechsels o<strong>der</strong>, richtiger gesagt, einer Kette <strong>von</strong> Warenwechseln.<br />

Ein Baumwollhandler hat rohe Baumwolle an<br />

einen Spinner verkauft. Er zieht auf den Spinner <strong>und</strong> laflt<br />

das <strong>von</strong> diesem akzeptierte Dreimonatspapier diskontieren.<br />

Nach Ablauf <strong>der</strong> drei Monate wird das Akzept dem Spinner<br />

<strong>von</strong> <strong>der</strong> Bank zur Zahlung prasentiert <strong>und</strong> <strong>von</strong> ihm eingelost.<br />

Den erfor<strong>der</strong>lichen Barbetrag beschafft sich <strong>der</strong><br />

Spinner, <strong>der</strong> die Baumwolle mittlerweile versponnen <strong>und</strong><br />

das Garn an einen Weber verkauft hat, durch Begebung<br />

einer auf den Weber gezogenen <strong>und</strong> <strong>von</strong> diesem akzeptierten<br />

Tratte. Ob diese beiden Kauf-Verkauf-Operationen zustandekommen,<br />

hangt nun hauptsachlich <strong>von</strong> <strong>der</strong> Hohe <strong>des</strong> Bankdiskonts<br />

ab. Der Verkaufer, einmal <strong>der</strong> Baumwollhandler,<br />

das zweitemal <strong>der</strong> Spinner, benotigt das Geld sogleich; er<br />

kann den Verkauf nur dann unter St<strong>und</strong>ung <strong>des</strong> Kaufpreises

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!