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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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Die Bestimmungsgriinde <strong>der</strong> Kaufkiaft <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong>. 165<br />

Geldbedarfs einer Uberprtifung zu unterziehen, als <strong>der</strong>en<br />

Ergebnis bei sinkendem Geldvorrat eine Einschrankung, bei<br />

steigendem Geldvorrat eine Erweiterung <strong>des</strong> Geldbedarfs<br />

resultieren kann. Aber die Annahme, dafi eine solche Einschrankung<br />

o<strong>der</strong> Erweiterung iiberhaupt o<strong>der</strong> gar in einem<br />

solchen Mafie eintreten musse, dafi dadurch die Stabilitat<br />

<strong>des</strong> inneren objektiven Tauschwertes <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> erzielt werde,<br />

ist durch nichts begr<strong>und</strong>et.<br />

Schwerer <strong>und</strong> gewichtiger ist <strong>der</strong> Einwand, <strong>der</strong> gegen<br />

die praktische Bedeutung <strong>der</strong> Quantitatstheorie erhoben wird,<br />

wenn <strong>der</strong> heutigen Organisation <strong>des</strong> Geld-, Zahlungs- <strong>und</strong><br />

Kreditwesens die Tendenz zugeschrieben wird, Veran<strong>der</strong>ungen<br />

in den Quantitatsverhaltnissen <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> auszugleichen <strong>und</strong><br />

nicht zur Wirkung kommen zu lassen; die wechselnde Umlaufsgeschwindigkeit<br />

<strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> <strong>und</strong> die durch das Kreditwesen<br />

<strong>und</strong> die sich immer mehr verfeinernde Bankorganisation<br />

<strong>und</strong> -Technik erreichte Elastizitat <strong>des</strong> Zahlungswesens,<br />

d. h. seine leichte Anpassung an erweiterten o<strong>der</strong><br />

eingeengten Verkehr, hatten die Preisbewegung nach Mogliehkeit<br />

<strong>von</strong> den Veran<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Geldmenge unabhangig<br />

gemacht, zumal ein festes Quantitatsverhaltnis zwischen Geld<br />

<strong>und</strong> seinen Ersatzmitteln, d. h. zwischen Geldvorrat <strong>und</strong><br />

Tausch- <strong>und</strong> Zahlungsakten nieht bestehe. Wolle man unter<br />

solchen Umstanden die Quantitatstheorie dennoch retten,<br />

so diirfe man sie nicht lediglich auf das Wahrungsgeld beziehen,<br />

son<strong>der</strong>n musse sie ,,auf alles Geld schlechthin ausdehnen,<br />

sowohl auf je<strong>des</strong> handgreifliche umlaufsfahige Geldsurrogat<br />

als auch auf jede Handlung <strong>des</strong> Bankwesens o<strong>der</strong><br />

Abmachung zwischen zwei Kontrahenten, die eine Geldhingabe<br />

ersetzen." Ihre tatsachliche Erfafibarkeit werde damit<br />

allerdings ins Unendliche hinausgeschoben, die Allgemeingiiltigkeit<br />

aber gewahrt. Freilich tauche dabei ein fast<br />

unlosbares Problem auf, die Frage nach den Bedingungen,<br />

unter denen <strong>der</strong> Kredit in Kraft tritt <strong>und</strong> nach <strong>der</strong> Art <strong>und</strong><br />

Weise, in <strong>der</strong> er die Wert- <strong>und</strong> Preisbildung beeinflufit 1 .<br />

1<br />

Vgl. Spiethoff a. a. 0. S. 263ff.; Kemmerer a. a. 0.<br />

S. 67 ff.; Mill a. a. 0. S. 316 ff.

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