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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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108 Zweites Kapitel.<br />

Geldpreise ist in letzter Linie <strong>von</strong> den subjektiven Wertschatzungen<br />

<strong>der</strong> Kaufer <strong>und</strong> Verkaufer abhangig. Nun ist<br />

aber, wie frtther ausgeftihrt wurde, <strong>der</strong> subjektive Gebrauchswert<br />

<strong>des</strong> Gel<strong>des</strong>, <strong>der</strong> mit seinem subjektiven Tauschwert<br />

zusammenfallt. nichts an<strong>der</strong>es als <strong>der</strong> antizipierte Gebrauchswert<br />

<strong>der</strong> fur das Geld anzuschaffenden Dinge; seine Grofle<br />

ist zu bemessen am Grenznutzen <strong>der</strong> fur das Geld einzutauschenden<br />

Giiter 1 . Eine Schatzung <strong>des</strong> subjektiven Geldwertes<br />

ist somit nur unter <strong>der</strong> Annahme eines bestimmten<br />

objektiven Tauschwertes <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> moglich; sie bedarf<br />

eines solchen Stutzpunktes, um die Briicke zwischen <strong>der</strong><br />

Bedtirfnisbefriedigung <strong>und</strong> dem ,,nutzlosen" Gelde zu schlagen.<br />

Da dem Gelde als solchem jede direkte Beziehung zu einem<br />

menschlichen Bedtirfnis fehlt, kann das Individuum sich eine<br />

Vorstellung <strong>von</strong> seinem Nutzen <strong>und</strong> mithin <strong>von</strong> seinem<br />

Werte schlechterdings nicht an<strong>der</strong>s bilden, als indem es<br />

<strong>von</strong> einer bestimmten Kaufkraft ausgeht. Diese Annahme<br />

aber wird begreiflicherweise keine an<strong>der</strong>e sein konnen als<br />

die, welche dem augenblicklich auf dem Markte herrschenden<br />

Austauschverhaltnis zwischen Geld <strong>und</strong> Ware entspricht 2 .<br />

Das einmal auf dem Markte in Kraft stehende Austauschverhaltnis<br />

zwischen Geld <strong>und</strong> Ware iibt also auch noch liber<br />

den Augenblick hinaus eine Wirkung aus; es gibt die Gr<strong>und</strong>lage,<br />

den Ausgangspunkt ab fur die weitere Schatzung <strong>des</strong><br />

Gel<strong>des</strong>. So erlangt <strong>der</strong> objektive Tauschwert <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

fur die gegenwartige <strong>und</strong> kiinftige Schatzung <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong><br />

eine bestimmte Bedeutung. Die Geldpreise <strong>von</strong> heute sind<br />

mit den Geldpreisen <strong>von</strong> gestern <strong>und</strong> vorgestern <strong>und</strong> mit<br />

denen <strong>von</strong> morgen <strong>und</strong> ubermorgen durch ein Band verkntlpft.<br />

Mit dieser Feststellung allein ist jedoch eine vollstandige<br />

Erklarung <strong>des</strong> historisch iiberlieferten Geldwerts nicht erreicht,<br />

sie ist nur hinausgeschoben. Wenn <strong>der</strong> Geldwert <strong>von</strong><br />

1<br />

Vgl. oben S 95; Bohm-Bawerk a. a. 0. II. Bd. S. 177;<br />

Wieser, Der natiirliche Wert a. a. 0. S. 46.<br />

2 Vgl. Wieser, Der Geldwert <strong>und</strong> seine Veran<strong>der</strong>ungen a. a. 0.<br />

S. 513 ff.

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