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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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Die Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Umlaufsmittel</strong>. 319<br />

gabe <strong>von</strong> <strong>Umlaufsmittel</strong>n in die Hand gibt, auch selbst eine<br />

produktive Unternehmung betreiben. Es ist bekannt, dafl<br />

manche Bank, die fur ihre K<strong>und</strong>en die Kassenfuhrung besorgt,<br />

mitunter nicht durch Geld bedeckte Kassenfuhrungsguthaben<br />

nicht nur als Darlehen eroffnet, son<strong>der</strong>n solche<br />

unmittelbar auch zur Beschaffung <strong>von</strong> Produktivmitteln fur<br />

die eigene Produktion verwendet. Mehr als eine <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>n en<br />

Kredit- <strong>und</strong> Handelsbanken hat auf diese Weise einen Teil<br />

ihrer Mittel festgelegt <strong>und</strong> die Frage, wie sich die Inhaber<br />

<strong>der</strong> Geldsurrogate <strong>und</strong> die staatliche Gesetzgebung, die sich<br />

berufen fiihlt, jene zu schiitzen <strong>und</strong> die Interessen <strong>der</strong> AUgemeinheit<br />

wahrzunehmen, demgegeniiber verhalten sollen,<br />

ist noch offen. Auch bei Notenbanken kam frtiher Ahnliches<br />

vor 1 , bis die Bankpraxis o<strong>der</strong> die Gesetzgebung Darlehen<br />

mit kurzer Verfallsfrist als nDeckung" vorschrieb.<br />

Der Emittent, <strong>der</strong> <strong>Umlaufsmittel</strong> in Verkehr setzt, kann<br />

aber auch den Wert eines jeden einzelnen ausgegebenen<br />

<strong>Umlaufsmittel</strong>s als Vermogens- o<strong>der</strong> Einkommenszuwachs<br />

ansehen. Er unterlafit es dann, fur die Bedeckung <strong>der</strong> ihm<br />

durch die Ausgabe erwachsenen Verpflichtungen durch Ausscheidung<br />

eines beson<strong>der</strong>en Aktivfonds aus seinem Vermogen<br />

Sorge zu tragen. Den Emissionsgewinn, <strong>der</strong>, wenn es sich<br />

urn Scheidemunzen handelt, Mtinzgewinn genannt wird,<br />

streicht er ruhig wie jede an<strong>der</strong>e Einnahme ein.<br />

Zwischen den beiden Arten <strong>der</strong> Inverkehrsetzung <strong>von</strong><br />

<strong>Umlaufsmittel</strong>n besteht somit lediglich insofern ein Unterschied,<br />

als das Verhalten <strong>des</strong> Emittenten in Frage kommt.<br />

Von irgendwelcher Bedeutung fur die Wertgestaltung <strong>der</strong><br />

<strong>Umlaufsmittel</strong> kann dies natiirlich nicht sein. Die Verschiedenheit<br />

<strong>der</strong> Emissionsmethoden ist auf historische Ursachen<br />

zuriickzufiihren. Die <strong>Umlaufsmittel</strong> sind aus zwei<br />

verschiedenen Wurzeln entsprungen: aus <strong>der</strong> Tatigkeit <strong>der</strong><br />

Depositen- <strong>und</strong> Girobanken einerseits <strong>und</strong> aus dem staatlichen<br />

Miinzregal an<strong>der</strong>erseits. Aus <strong>der</strong> ersteren kommen die<br />

1 Vgl. Lotz, Geschichte <strong>und</strong> Kritik <strong>des</strong> deutschen Bankgesetzes<br />

a. a. 0. S. 72 f.

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