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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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100 Erstes Kapitel.<br />

WertuDg allein nach dem subjektiven Gebrauchswerte erfolgt,<br />

gehoren heute zu den seltenen Ausnahmen; sie beschranken<br />

sich in <strong>der</strong> Hauptsache auf jene Falle, wo die<br />

Schatzung nach dem sogenanuten Affektionswerte, dem Werte<br />

<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Vorliebe \ vorgenommen wird. Sieht man<br />

aber <strong>von</strong> den Objekten ab, denen als Andenken an teuere<br />

Personen <strong>und</strong> als Sinnbil<strong>der</strong> <strong>der</strong> Erinnerung an wichtige Erlebnisse<br />

vom einzelnen symbolische Bedeutung beigelegt wird,<br />

wahrend sie in den Augen <strong>der</strong> Mitmenscben, denen diese<br />

personliche Beziehung mangelt, nur einen weit niedrigeren<br />

Wert o<strong>der</strong> keinerlei Wert haben, dann kann nicht bestritten<br />

werden, dafl die Guter <strong>von</strong> den Menschen nach Tauschwert<br />

geschatzt werden. Nicht <strong>der</strong> Gebrauchswert, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Tauschwert<br />

beherrscht die mo<strong>der</strong>ne Wirtschaftsverfassung. Verfolgt<br />

man jedoch den subjektiven <strong>und</strong> dann den objektiven Tauschwert<br />

<strong>der</strong> Waren weiter zuriick <strong>und</strong> sucht man seine letzten<br />

Wurzeln aufzuspiiren, so ergibt sich, dafi in letzter Linie<br />

doch immer <strong>der</strong> subjektive Gebrauchswert <strong>der</strong> Schatzung<br />

zugr<strong>und</strong>e liegt. Denn ganz abgesehen da<strong>von</strong>, dafi je<strong>der</strong>mann<br />

die Waren, die er im Austausche fiir die fortzugebenden<br />

Produkte empfangen soil, nach subjektivem Gebrauchswert<br />

schatzt, ist fur die^ Bildung <strong>der</strong> Preise <strong>und</strong> <strong>des</strong> objektiven<br />

Tauschwertes allein <strong>der</strong> subjektive Gebrauchswert jener mafigebend,<br />

die sie im Verkehre als letzte erwerben <strong>und</strong> schliefilich<br />

konsumieren. Betrachtet man den Produktionsprozefi<br />

individualistisch vom Standpunkte <strong>der</strong> einzelnen Produzenten,<br />

dann kann es allerdings den Anschein gewinnen, als ob <strong>der</strong><br />

objektive Tauschwert richtunggebend ware; verlaflt man<br />

jedoch diesen einseitigen Standpunkt <strong>und</strong> eignet man Rich<br />

eine soziale Betrachtungsweise an, dann entdeckt man gleich,<br />

dafi dieser objektive Tauschwert zurtickzufuhren ist auf den<br />

subjektiven Gebrauchswert. Dieser subjektive Gebrauchs-<br />

1 Vgl. § 805 <strong>des</strong> osterreichischen allgemeinen biirgerlichen Gesetzbuches,<br />

wo <strong>von</strong> dem auBerordentlichen Preis gesprochen wird, <strong>der</strong> ermittelt<br />

wird, wenn man ,,auf die in zufalligen Eigenschaften <strong>der</strong> Sache<br />

gegriindete beson<strong>der</strong>e Vorliebe <strong>des</strong>jenigen, dem <strong>der</strong> Wert ersetzt werden<br />

muB", Riicksicht nimmt.

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