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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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182 Zweites Kapitel.<br />

dieser wenigen Personen, son<strong>der</strong>n die aller jener Personen,<br />

welche das betreffende Gut zu erwerben wiinschen, ist fiir<br />

die Preisbildung mafigebend. Der Verkaufer setzt daher<br />

einen Preis fest, <strong>der</strong> seiner Ansicht nach ungefahr dem<br />

Preise entspricht, <strong>der</strong> zu erzielen sein wird, wobei er begreiflicherweise<br />

eher zu hoch als zu tief greift, <strong>und</strong> wartet,<br />

wie sich die Kaufer verhalten werden. Ihm fehlt in alien<br />

diesen Fallen, in denen er die Preise scheinbar allein festsetzt,<br />

die genaue Kenntnis <strong>der</strong> Schatzungen <strong>der</strong> Kaufer.<br />

Er kann dariiber mehr o<strong>der</strong> weniger richtige Vermutungen<br />

anstellen, <strong>und</strong> es gibt Kaufleute, die darin durch genaue<br />

Beobachtung <strong>des</strong> Marktes <strong>und</strong> <strong>der</strong> Psychologie <strong>der</strong> Kaufer<br />

eine ganz hervorragende Fertigkeit erworben haben. Gewifiheit<br />

gibt es aber hier nicht; handelt es sich doch vielfach<br />

um ein Abschatzen <strong>der</strong> Wirkungen moglicher <strong>und</strong> zukiinftiger<br />

Vorgange. Der einzige Weg, auf dem die Verkaufer Verlafiliches<br />

iiber die Werturteile <strong>der</strong> Konsumenten erfahren<br />

konnen, ist <strong>der</strong> <strong>des</strong> Tastens <strong>und</strong> Tappens. Sie erhohen die<br />

Preise solange, bis ihnen die Zuruckhaltung <strong>der</strong> Kaufer anzeigt,<br />

dafi sie zu weit gegangen sind. Der Kaufer aber<br />

zahlt den ihm unter den augenblicklichen Verhaltnissen<br />

<strong>des</strong> Geldwertes zu hoch erscheinenden Preis, weil er hoffen<br />

darf, die Preise, die er ,,festsetzt", ebenfalls erhohen zu<br />

konnen, <strong>und</strong> <strong>der</strong> Meinung ist, so schneller zum Ziele zu<br />

gelangen als durch Zuruckhaltung, die vielleicht erst nach<br />

einem langeren Zeitraum ihre Wirkung voll aufiern <strong>und</strong> ihm<br />

auch mancherlei Unannehmlichkeiten bringen konnte. So<br />

fehlt dem Kaufer die einzige sichere Kontrolle iiber die<br />

Angemessenheit <strong>der</strong> <strong>von</strong> ihm gefor<strong>der</strong>ten Preise. Er sieht,<br />

dafi diese Preise gezahlt werden, glaubt, dafi sein Geschaftserfolg<br />

entsprechend wachse, <strong>und</strong> merkt erst allmahlich, dafi<br />

das Sinken <strong>der</strong> Kaufkraft <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> ihn um ein Stuck <strong>des</strong><br />

erzielten Vorteils bringt. Wer die Preisgeschichte aufmerksam<br />

verfolgt hat, wird zugeben miissen, dafi diese Erscheinung<br />

sich unzahlige Male wie<strong>der</strong>holt. Es ist nicht zu<br />

leugnen, dafi ein grofier Teil <strong>der</strong> Preiserhohungen durch<br />

die tiberwalzung zwar den Geldwert herabgedriickt, keines-

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