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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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142 Zweites Kapitel.<br />

Lange Zeit hindurch hat man geglaubt, <strong>der</strong> Geldbedarf<br />

sei eine <strong>von</strong> objektiven Tatsachen bestimmte Grofie <strong>und</strong> <strong>von</strong><br />

subjektiven Momenten unabhangig. Man meinte, <strong>der</strong> Geldbedarf<br />

<strong>der</strong> Volkswirtschaft werde einerseits durch die Gesamtmenge<br />

<strong>der</strong> in einem gegebenen Zeitraume umzusetzenden<br />

Waren, an<strong>der</strong>seits durch die sogenannte Umlaufsgeschwindigkeit<br />

<strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> bestimmt. In dieser Anschauungsweise, die<br />

zuerst <strong>von</strong> Menger mit Erfolg bekampft wurde 1 , ist schon<br />

<strong>der</strong> Ausgangspunkt verfehlt. Es ist unzulassig vom Geldbedarf<br />

<strong>der</strong> Volkswirtschaft auszugehen. Die unorganisierte<br />

Volkswirtschaft, in <strong>der</strong> allein fiir das Geld ein Platz bleibt,<br />

ist als solche kein Subjekt wirtschaftlicher Beziehungen.<br />

Sie benotigt nur insoferne Geld, als ihre einzelnen Glie<strong>der</strong><br />

es benotigen. Der Geldbedarf <strong>der</strong> Volkswirtschaft ist nichts<br />

an<strong>der</strong>es als die Summe <strong>des</strong> Geldbedarfes <strong>der</strong> Einzelwirtschaften.<br />

Fiir die Einzelwirtschaften aber ist es nicht<br />

moglich, eine Konstruktion aufzustellen, die jener Formel:<br />

Umsatzmenge durch Umlaufsgeschwindigkeit nachgebildet<br />

erschiene. Will man dazu gelangen, den Geldbedarf eines<br />

Individuums zu umschreiben, so mufi man an jene Gesichtspunkte<br />

ankntipfen, nach denen dieses vorgeht, wenn es Geld<br />

empfangt <strong>und</strong> ausgibt. Je<strong>des</strong> Wirtschaftssubjekt ist genotigt,<br />

einen Vorrat <strong>des</strong> allgemein gebrauchlichen Tauschmittels zu<br />

halten, um dem voraussichtlichen Bedarf seiner Erwerbs<strong>und</strong><br />

seiner Aufwandswirtschaft zu gentigen. Die Grofie dieses<br />

Bedarfes ist <strong>von</strong> einer Eeihe <strong>von</strong> individuellen Umstanden<br />

abhangig. Sie ist in gleich hohem Mafie beeinfluflt <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />

Art <strong>der</strong> Wirtschaftsfilhrung <strong>der</strong> betreffenden Wirtschaftseinheit<br />

<strong>und</strong> <strong>von</strong> <strong>der</strong> gesamten Organisation <strong>des</strong> gesellschaftlichen<br />

Produktions- <strong>und</strong> Tauschapparates. Immer aber<br />

kommen alle diese objektiven Momente nur als Motivationen<br />

<strong>der</strong> Individuen in Betracht, ohne einer direkten Einwirkung<br />

auf die konkrete Hohe ihres Geldbedarfs fahig zu sein. Die<br />

subjektive Wertschatzung <strong>der</strong> Wirtschaftssubjekte bleibt, wie<br />

1 Vgl. Artikel ,,Geld", a. a. 0. S. 606ff.; vgl. ferner Helfferich,<br />

Das Geld, a. a. 0. S. 474 If.

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