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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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402 Funftes Kapitel.<br />

Gefolge haben. Mit diesem Problem ist ein zweites, das<br />

freilich meist selbstandig behandelt wird, identisch: Ist die<br />

Hohe <strong>des</strong> Kapitalzinses einer Beeinflussung durch die Kreditpolitik<br />

<strong>der</strong> Banken, welche <strong>Umlaufsmittel</strong> in den Verkehr<br />

setzen, unterworfen? Sind die Banken in <strong>der</strong> Lage, den<br />

Zinsfufi ihrer durch die <strong>Umlaufsmittel</strong>ausgabe ermoglichten<br />

Aktivgeschafte bis zu jener Grenze hinabzudrticken, die<br />

durch die Kosten ihres teehnischen Betriebes gegeben ist?<br />

Es ist die vielbesproehene Frage <strong>der</strong> Unentgeltlichkeit <strong>des</strong><br />

Zirkulationskredites, die wir hier vor uns haben.<br />

Laien halten diese Probleme schon fur langst gelost.<br />

Das Geld verrichtet seinen Dienst als allgemein gebrauchliches<br />

Tauschmittel nicht nur dann, wenn es sich urn den<br />

Umsatz <strong>von</strong> Gegenwartsgiitern handelt, son<strong>der</strong>n auch dann,<br />

wenn gegenwartige Gtiter gegen zukunftige Giiter <strong>und</strong> zukiinftige<br />

Giiter gegen gegenwartige Giiter vertauscht werden.<br />

Wer Kapitalgiiter <strong>und</strong> Arbeitsleistungen erwerben will, urn<br />

einen Produktionsprozefi einzuleiten, bedarf zunaehst Geld,<br />

urn damit jene zu kaufen. Es ist schon lange nicht mehr<br />

iiblich, die Kapitalgiiter in direktem Tausch zu iibertragen.<br />

Die Kapitalisten schieflen den Produzenten Geld vor, welches<br />

diese erst zum Ankaufe <strong>der</strong> Produktionsmittel <strong>und</strong> zur<br />

Entlohnung <strong>der</strong> Arbeiter verwenden. Die Nachfrage <strong>der</strong><br />

Unternehmer, denen nicht geniigend eigenes Kapital zur<br />

Verfiigung steht, richtet sich nicht nach naturalen Produktivgiitern,<br />

son<strong>der</strong>n nach Geld. Die Kapitalsnachfrage tritt in<br />

<strong>der</strong> Form <strong>der</strong> Geldnachfrage auf; <strong>der</strong> Kapitalbedarf ist<br />

scheinbar ein Geldbedarf. Das darf uns iiber das Wesen<br />

<strong>der</strong> Erscheinung nicht tauschen. Das, was man Geldiiberfluft<br />

<strong>und</strong> Geldknappheit zu nennen pflegt, ist in Wahrheit Kapitaliiberflufi<br />

<strong>und</strong> Kapitalknappheit. Ein wirklicher Mangel o<strong>der</strong><br />

Uberflufi an Geld kann niemals direkt — also nicht erst<br />

auf dem Umwege iiber die Beeinflussung <strong>des</strong> inneren objektiven<br />

Tauschwertes <strong>des</strong>Gel<strong>des</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong>enFolgeerscheinungen —<br />

in <strong>der</strong> Volkswirtschaft fiihlbar werden. Denn da die Nutzwirkung<br />

<strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> ausschliefilich <strong>von</strong> seiner Kaufkraft abhangt,<br />

diese sich aber selbstverstandlich je<strong>der</strong>zeit so gestalten

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