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Seite 34<br />

<strong>MaRess</strong> – <strong>AP4</strong>: Stimmen aus der Praxis<br />

aufgrund der politischen Prioritätensetzung und insb. auch aufgrund der schnelleren<br />

Erschließbarkeit dieser Thematik (vgl. an späterer Stelle) ihre Anstrengungen am<br />

Energie<strong>the</strong>ma aus. Neben der politischen Prioritätensetzung fehle zudem eine aktive(re)<br />

Aufklärung über bestehende Verhaltensangebote zum Thema. Mit Blick auf die<br />

Kommunikation zwischen Unternehmen und Unternehmensumfeld bzw. Externen<br />

wurde überdies auf das Moment der Informalität (im Berater-Klienten- sowie Netzwerkkontext<br />

als auch mit Blick auf die Bedeutung der Mund-zu-Mund-Propaganda)<br />

hingewiesen. Wichtig sei zudem, in unterschiedlichen „Sprachen“ kommunizieren zu<br />

können, was schließlich auf der Unterschiedlichkeit von bspw. Fach- und Unternehmenssprachen<br />

gründet. Im Zusammenhang mit der notwendigen „Sprachfertigkeit“<br />

wurde auch mehrfach die Heterogenität bzw. Komplexität des Ressourceneffizienzbegriffes<br />

gegenüber der Energie<strong>the</strong>matik betont; wo sich das Energie<strong>the</strong>ma in<br />

Form von bspw. Stromrechnungen dem Einzelnen schneller erschließe, bestehe eher<br />

Unklarheit über st<strong>of</strong>fliche bzw. physikalische Ressourcenaspekte. Der notwendige<br />

persönliche Kontakt zwischen den Akteuren mit Blick auf eine (erfolgreiche) Kommunikation<br />

wurde schließlich mehrfach betont.<br />

Unternehmen<br />

Die befragten Unternehmen erfahren nicht, dass der Staat eine Steigerung der Materialeffizienz<br />

anstrebt, so die Auskünfte. Dies liege insbesondere daran, dass das Thema<br />

in den Medien unreflektiert bleibe, so die Meinung auf Seiten der Unternehmen.<br />

Nur zwei der interviewten Unternehmen wussten, dass es Bemühungen von staatlicher<br />

Seite gibt, die Ressourceneffizienz<strong>the</strong>matik voranzutreiben; eines der beiden Unternehmen<br />

wurde über formelle Öffentlichkeitsarbeit erreicht, das andere erfuhr<br />

durch Zufall davon. Des Weiteren sei Materialeffizienz eine Frage der betrieblichen<br />

Kosteneinsparung, d.h. es gebe keine indirekten Anreize, materialeffizient(er) zu<br />

produzieren. Im Gegensatz zu Bio-Produkten existiere kein Siegel oder ähnliches,<br />

wodurch schließlich effizient hergestellte Produkte auf dem Markt kenntlich gemacht<br />

würden und somit an Wert gewännen. Zudem wurde erwähnt, dass die Umweltaspekte<br />

in den letzten Jahren nachgegeben hätten; sich auf Umweltaspekte beziehende<br />

Zertifizierungen haben insgesamt an Bedeutung verloren. So würden bspw. Abnehmer<br />

seltener ISO14.001-zertifizierte Produkte nachfragen, und selbst bei der öffentlichen<br />

Beschaffung existieren keine Normen oder Vorschriften, effizient hergestellte Produkte<br />

zu bevorzugen (z.B. im Gegensatz zu recyceltem Papier). Die befragten Unternehmen<br />

sehen einen großen Anreiz darin, bspw. durch ein Ressourceneffizienz-Siegel<br />

ihren Produkten zusätzlichen Wert zu verleihen. Eine weitere Möglichkeit wurde darin<br />

gesehen, Abnehmer und Kunden dieser Industrien für das Thema zu sensibilisieren,<br />

um die Hersteller indirekt zu motivieren (und später zu zwingen), ihre Ressourceneffizienz<br />

zu steigern. Der starke Personenbezug sowie die Bedeutung der informalen<br />

Kommunikation wurden auch seitens der Unternehmen hervorgehoben. Die<br />

Komplexität des Ressourceneffizienzbegriffes gegenüber der Energie<strong>the</strong>matik wurde<br />

auch durch die Unternehmen betont.

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