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Seite 44<br />

<strong>MaRess</strong> – <strong>AP4</strong>: Unternehmensnahe Instrumente und Ansatzpunkte – Finanzwirtschaftliche Instrumente<br />

Auch wenn einige dieser Ansätze bereits einerseits einen klaren Klimafokus haben,<br />

werden Aspekte der Ressourcennutzung allenfalls punktuell abgedeckt (vgl. rechte<br />

Spalte der Abb. 11). Beispielhaft sei auf die GRI-Indikatoren verwiesen, die einen<br />

Schwerpunkt auf dem betrieblichen Umweltschutz sowie allgemeinen sozialen und<br />

ökologischen Aspekten haben. Zwar existieren einige wenige GRI-Indikatoren mit<br />

Ressourcenbezug, ohne dass damit die Ressourceneffizienz eines Unternehmens<br />

systematisch und in vergleichbarer Form abgedeckt wäre (vgl. Abb. 11). Kurzum: Es<br />

gibt bereits eine Vielzahl von Ansätzen und Strukturen bei freiwilligen Reportingansätzen,<br />

die auch für das Thema Ressourceneffizienz genutzt bzw. erweitert werden<br />

können. Die bestehenden inhaltlichen Defizite könnten alternativ auch durch einen<br />

eigenen ressourcenspezifischen Reportingansatz geschlossen werden. Diese<br />

Schlussfolgerung wurde im übrigen auch durch die im <strong>AP4</strong> durchgeführten Interviews<br />

bestätigt (Görlach/Zvezdov 2010, 23f).<br />

Da es keinen verpflichtenden bzw. allgemein akzeptierten Berichtsstandard gibt, entscheidet<br />

das berichtende Unternehmen über den Inhalt und Umfang <strong>of</strong>fenzulegender<br />

ressourcenspezifischer Informationen. Im Allgemeinen berichten Unternehmen, die<br />

überhaupt die Themen Ressourceneffizienz oder Klimawandel adressieren – unabhängig<br />

davon, ob im Lagebericht oder in einem separaten Bericht – maßgeblich über<br />

potentielle Chancen, die aus dem Klimawandel resultieren, womit implizit suggeriert<br />

werden soll, dass sie zu den Gewinnern des Klimawandels zählen. Neben der mangelnden<br />

Quantität ist auch die Qualität der Berichterstattung eher unbefriedigend, was<br />

neben der Unsicherheit über den genauen Inhalt der zu veröffentlichten Daten u.a.<br />

daran liegt, dass Unternehmen nicht immer mitteilen, wie Grenzfälle in der Rechnungslegung<br />

behandelt und/oder welche Annahmen zugrunde gelegt werden (z. B.<br />

wie werden Tochtergesellschaften behandelt), so dass eine Vergleichbarkeit der Daten<br />

nicht gegeben ist. So kommt es zu einer uneinheitlichen Berichterstattung mit<br />

unterschiedlicher Detailtiefe. Die insbesondere für die Finanzanalyse bei Finanzdienstleistern<br />

erforderliche Vergleichbarkeit von veröffentlichten Daten ist damit nicht<br />

gewährleistet, sodass Investoren und Analysten – selbst wenn sie wollten – nicht in<br />

der Lage sind, ökonomische und damit finanzielle Auswirkungen der Ressourcennutzung<br />

angemessen zu erfassen und langfristige Folgen zu bewerten.<br />

4.2.2 Strategien zur Hemmnisreduktion<br />

Die bestehende Praxis der Berichterstattung von nichtfinanziellen Leistungsindikatoren<br />

kann in Form von mehreren zentralen Beobachtungen bzw. Problemen formuliert<br />

werden:<br />

1. Aktuelle Berichtspflichten sind <strong>of</strong>fenbar unzureichend.<br />

Obwohl durch die Neuregelung von §289 und §315 HGB explizit gefordert wird,<br />

nichtfinanzielle KPI nach der von DRS 15 empfohlenen Struktur in den (Konzernlage-)Bericht<br />

zu integrieren, weisen bislang die meisten Unternehmen – wenn<br />

überhaupt – entsprechende Informationen separat im freiwilligen Teil des Geschäftsberichtes<br />

unter der Rubrik „Umwelt, Mitarbeiter, Nachhaltigkeit“ aus. Diese<br />

freiwillige Berichterstattung lässt allerdings hinsichtlich Inhalt und Glaubwürdigkeit<br />

große Unterschiede erkennen.

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