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MaRess_AP4_11.pdf - Publication Server of the Wuppertal Institute ...

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<strong>MaRess</strong> – <strong>AP4</strong>: Unternehmensnahe Instrumente und Ansatzpunkte – Public Efficiency Awareness & Performance<br />

geeignete unternehmensnahe Instrumente einen Effizienzschub erfahren soll. Anvisierte<br />

Instrumente betreffen dabei auch den denkenden und handelnden Menschen.<br />

Dass heißt: Humanressourcen sind hier, wenn auch nicht direkt, dann zumindest indirekt<br />

ins<strong>of</strong>ern angesprochen, als über sie wichtige Voraussetzungen für ressourceneffizientes<br />

Wirtschaften geschaffen werden. Die Bedeutung der sozialen Dimension wurde<br />

zuvor bereits herausgestellt. Es wird insgesamt anvisiert, dass sich eine (Public)<br />

Efficiency Awareness (= Bewusstseinsdimension) sowie, nach Gestaltung eines anreizkompatiblen<br />

Handlungsrahmens, eine Efficiency Performance (= Verhaltensdimension)<br />

einstellen (können). Awareness und Performance bedingen sich dabei<br />

wechselseitig. Dass heißt: Ohne ein entsprechendes Bewusstsein bspw. in Form von<br />

Kenntnissen über Potentiale bzw. eines ausgebildeten Lebenszyklus-Denkens, ferner<br />

über Fördermöglichkeiten und Verhaltensangebote kann kaum ein Rückgriff auf externe<br />

Verhaltensangebote erwartet werden. Umgekehrt würden mangelnde bzw. ressourceneffizienzunspezifische<br />

Verhaltensangebote die Präsenz respektive Aufrechterhaltung<br />

eines (herausgebildeten) Ressourceneffizienzbewusstseins unterminieren, da<br />

die Umsetzung von Ressourceneffizienz für den Einzelnen sowohl ungewohnt als<br />

auch anstrengend und damit ggf. auch (noch) nachteilig sein kann. Es ist also von Bedeutung,<br />

nicht nur die notwendige Bewusstseinsschulung für Ressourceneffizienz zu<br />

erreichen, sondern zugleich auch den ressourceneffizienzorientierten Infrastrukturaufbau<br />

zu fördern, sodass sich Bewusstseinsbildung und die Schaffung von Verhaltensangeboten<br />

gegenseitig positiv verstärken und sich schließlich neue Verhaltensweisen<br />

durchsetzen können. (vgl. Görlach et al. 2009)<br />

Betrachtet man die Unternehmen der produzierenden Wirtschaft als Zielgruppe und<br />

maßgeblichen Akteure, die Maßnahmen zur Ressourceneffizienz ergreifen sollen, so<br />

muss von der derzeitigen Kostenstruktur in den Unternehmen ausgegangen werden.<br />

Hieraus resultieren die unmittelbaren Ansatzpunkte für unternehmerisches Handeln.<br />

Die dargelegte Strategie der (Public) Efficiency Awareness & Performance zielt somit<br />

auf die Ressourceneffizienzsteigerung auf Unternehmensebene ab. Bezogen auf das<br />

verarbeitende Gewerbe liegt der Anteil des Materialverbrauchs an den Produktionskosten<br />

(d.h. ohne Energie) bei heute durchschnittlich etwa 45% liegt (Statistisches<br />

Bundesamt 2010). Dieser Anteil ist bisher, etwa auch im Vergleich zu den Personalkosten,<br />

kontinuierlich gestiegen (Schmidt 2009, 148). Zudem: Entgegen der weitläufigen<br />

Meinung ist der Energiekostenanteil mit einem Anteil von aktuell 2,1% für die Unternehmen<br />

eher ein untergeordneter Kostenfaktor, der seit einigen Jahren zwar eine hohe<br />

Aufmerksamkeit erfährt, aber aufgrund des niedrigen Wertes auch nur ein geringes<br />

Effizienzpotential besitzt. Grundsätzlich wird nun aber im Hinblick auf die Materialeffizienzsteigerung<br />

die Realisierung positiver volkswirtschaftlicher Effekte (z.B. Umweltentlastungen)<br />

unterstellt. Zwischen betriebswirtschaftlichen und volkswirtschaftlichen<br />

Zielrealisierungen wird somit nicht nur eine Zielkonformität, sondern zudem auch ein<br />

positives Beeinflussungsverhältnis der betrieblichen Ressourceneffizienzsteigerung<br />

auf volkswirtschaftliche Größen angenommen. Demgegenüber betrachtet die Studie<br />

von Bruyn et al. (2009) den Zusammenhang zwischen einer Steigerung der Ressourceneffizienz<br />

und der (volkswirtschaftlichen) Wettbewerbsfähigkeit eher kritisch bzw.<br />

negiert ihn sogar (Bruyn et al. 2009. 14). Bruyn et al. (2009) heben dabei auf einen<br />

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