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Seite 14<br />

<strong>MaRess</strong> – <strong>AP4</strong>: Unternehmensnahe Instrumente und Ansatzpunkte<br />

sichtigbar – sowohl auf einzelunternehmerischer Ebene als auch auf volkswirtschaftlicher<br />

Ebene.<br />

Ist es also das Ziel des Staates, mittels der Ressourceneffizienz vorrangig Klimaschutz<br />

zu betreiben, so müsste bei den unternehmensnahen Instrumenten gezielt<br />

auf jene Ressourcen geachtet werden, die eine hohe spezifische Klimawirksamkeit<br />

haben. Dies erfordert wieder eine Differenzierung in der Erfassung und Bewertung<br />

des (betrieblichen) Ressourcenverbrauchs.<br />

V. Ressourceneffizienz zur Reduzierung der Umweltbelastung<br />

Punkt IV könnte vor diesem Hintergrund noch um weitere Kategorien der Umweltbelastung<br />

erweitert werden. D.h. man erwartet, dass mit Förderung, Verarbeitung,<br />

Nutzung und Entsorgung von Ressourcen weitere Umweltbelastungen einhergehen.<br />

Die Arbeiten von Hartard / Schaffer / Giegrich (2008) für das Umweltbundesamt<br />

ergaben, dass verschiedene Produktbewertungsmethoden jeweils zu ähnlichen<br />

Bewertungsergebnissen kamen, so dass hilfreiche Aggregationen zu Indikatorensets<br />

für die Verarbeitung komplexer Datensituationen möglich sind. Die Ressourceneffizienz<br />

könnte hier einer dieser aggregierten Indikatoren sein, wenn sie<br />

spezifisch genug erfasst wird. Doch solche Erfassungen sind im Unternehmensbereich<br />

bislang unüblich.<br />

Bei den Punkten IV und V ist allerdings zu beachten, dass eine isolierte Bewertung im<br />

betrieblichen Kontext nicht immer zweckmäßig ist, wenn eine Verringerung der Umweltbelastung<br />

oder des Treibhausbeitrags insgesamt erreicht werden soll. So muss bei<br />

der Bewertung des Energieeinsatzes und der Umweltbelastung der richtige Bezugsrahmen<br />

gesetzt werden. Aus diesem Grund werden bei vielen Bewertungsmethoden<br />

geeignete funktionale Einheiten (z.B. ein Produkt, eine Dienstleistung, ein definierter<br />

Nutzen) zugrunde gelegt und über den gesamten Lebensweg bilanziert, um Verlagerungseffekte<br />

innerhalb der Produktkette und zwischen Sektoren zu vermeiden. Auch<br />

kann es sein, dass ein Werkst<strong>of</strong>f, weil er multifunktional und kosteneffizient verwendet<br />

werden kann und andere Werkst<strong>of</strong>fe ihn nur sporadisch ersetzen können, hohe Umweltbelastungen<br />

und Ressourcenverbräuche rein auf Basis seiner hohen Durchsatzmengen<br />

aufweist. Gesamtwirtschaftlich gesehen hat der Werkst<strong>of</strong>f oder auch Sektor<br />

einen hohen Anteil an Ressourcenverbräuchen und Umweltbelastungen, bezogen auf<br />

die Nutzeneinheit kann dies aber im Vergleich mit anderen Substituten wesentlich geringer<br />

sein. Daher sind hier abgestimmte Erhebungsverfahren und Informationssysteme<br />

notwendig, die diese Daten gesamt- und einzelwirtschaftlich bündeln und Verlagerungen<br />

oder auch Rebound-Effekte sichtbar machen. Diese sind von Bedeutung bezüglich<br />

des Risikomanagements sowohl für die gesamtwirtschaftliche und politische<br />

Strategieentwicklung wie auch für die Forschung und Produktentwicklung des einzelnen<br />

Unternehmens bzw. der strategischen Positionierung der Branchen.

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