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<strong>MaRess</strong> – <strong>AP4</strong>: Systematisierung unternehmensnaher Instrumente<br />

Nachhaltigkeit ist in den letzten Jahren zu einem wichtigen Handlungsfeld für Unternehmen<br />

geworden. Stakeholder erwarten immer häufiger, dass Unternehmen nicht nur<br />

die Produktion und Produkte nachhaltig ausrichten, sondern dass sie auch darstellen,<br />

wie sie den Alltag für das Individuum und die Gesellschaft insgesamt lebenswerter machen<br />

und unter dem Prinzip der Nachhaltigkeit gestalten. Trotzdem spielt der Umwelt- /<br />

Klimaschutz für zahlreiche Unternehmen keine zentrale Rolle. Ein Unternehmen muss<br />

– auch im Vergleich zu Konkurrenzunternehmen – entsprechend pr<strong>of</strong>itabel sein und<br />

den Fortbestand der Produktion garantieren können – das ist sein primäres Ziel. Ökologische<br />

Aspekte werden daher in einer solchen Optimierungsaufgabe – wenn überhaupt<br />

– als limitierende Nebenbedingung verstanden. Diese untergeordnete Rolle liegt<br />

u.a. darin begründet, dass in der Vergangenheit Umwelt- und Ressourcenaspekte lange<br />

mit zusätzlichen Kosten verbunden waren bzw. als solche buchhalterisch im Unternehmen<br />

erfasst wurden: Ökosteuern, Entsorgungskosten, Aufwendungen für Berichterstattung,<br />

Investitionen für Filter und für die Einhaltung von staatlichen Auflagen wie<br />

Grenzwerten usw. Vorsorgende Ansätze wie Produktionsorientierter Umweltschutz und<br />

Ökodesign haben erst in den letzten beiden Jahrzehnten eine immer größer werdende<br />

Rolle gespielt.<br />

Solange Aspekte der Nachhaltigkeit wie Maßnahmen zum Schutz der Umwelt für Unternehmen<br />

eine reine Kostenbelastung darstellen bzw. unternehmerischumweltfreundliches<br />

Handeln vom Markt (noch) nicht honoriert wird – Unternehmen<br />

betreiben letztlich kontinuierlich eine Form der Kostenminimierung bzw. Erlös-und damit<br />

insgesamt Gewinnmaximierung –, verbleiben die meisten wirtschaftlichen Akteure<br />

in einer auf restriktivere und verpflichtende Regulierungen reagierenden Rolle. Das<br />

Aufbrechen dieses Rollenverständnisses wird hier als Vision gesehen, zu denen die<br />

„unternehmensnahen Instrumente“ einen Beitrag leisten sollen. Es geht letztlich darum,<br />

für eine Veränderung der mentalen Modelle, d.h. der individuellen Deutungs- und Problemlösungsmuster,<br />

geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen, womit dieser Prozess<br />

stimuliert werden kann.<br />

Einen Beitrag zu einem veränderten und proaktiven Verhalten der Unternehmen<br />

könnte beispielsweise eine sich signifikant ändernde Konsumentennachfrage nach<br />

ökologischeren oder nachhaltigeren Produkten leisten (vgl. AP12). Dies müsste geradezu<br />

zwangsläufig zu Änderungen in Produktion und Vertrieb führen. Umfang und Geschwindigkeit<br />

solcher Änderungen liegen aber in der Freiheit der einzelnen Unternehmen<br />

und sie werden – aus verschiedenen Gründen – unterschiedlich umgesetzt. Hier<br />

wäre ein aktiveres Handeln wünschenswert und es stellt sich die Frage, wie dieses von<br />

außerhalb (also unternehmensextern) stimuliert werden kann. Ebenso stellen volatile<br />

sowie steigende Ressourcenkosten die Unternehmen vor die Herausforderung, ihre<br />

Produktion und damit auch ihre Kostenstruktur anzupassen und die Wettbewerbsfähigkeit<br />

für die Zukunft zu sichern. Dies bedingt z.B. Investitionen in effizientere Technologien,<br />

Mitarbeiterqualifizierung usw. Auch hier kann festgestellt werden, dass die<br />

Unternehmen diese Herausforderung höchst unterschiedlich annehmen. Welche Mittel<br />

gibt es also, das eigenverantwortliche Verhalten der Unternehmen zu beeinflussen,<br />

ohne die Verantwortung und den Wettbewerb dabei zu schwächen oder zu delegieren?<br />

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