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<strong>MaRess</strong> – <strong>AP4</strong>: Unternehmensnahe Instrumente und Ansatzpunkte – Finanzwirtschaftliche Instrumente<br />

4.4.4 Mangel an robusten Daten zur Ressourcennutzung auf Branchen- und<br />

Unternehmensebene<br />

Problemfeld: Ein weiteres handlungsfeldübergreifendes Hemmnis liegt in der unzureichenden<br />

Verfügbarkeit von verlässlichen und vor allem vergleichbaren Ressourceneffizienz-Daten,<br />

die von Finanzdienstleistern durch statistische Verfahren (z. B.<br />

Zeta- oder Logit-Modellen) mit ökonomischen bzw. finanziellen Kennzahlen verknüpft<br />

werden können. Wie bereits hinreichend diskutiert, gibt es weder von den Unternehmen<br />

eine hinreichende Berichterstattung in den Einzelabschlüssen, die eine Analyse<br />

erlaubt, noch gibt es die Möglichkeit in entsprechendem Umfang und Detailtiefe auf<br />

nationaler oder europäischer Ebene auf entsprechende Daten zuzugreifen. Zwar<br />

werden bspw. vom Statistischen Bundesamt auf hochaggregierter Ebene einzelne<br />

Daten zu St<strong>of</strong>f- und Materialströmen im Rahmen der Umweltgesamtrechnung erhoben.<br />

Allerdings sind diese Datensätze weit davon entfernt, sowohl auf regionaler als<br />

auch tiefer branchenbezogener Ebene Informationen zum Einsatz spezifischer Ressourcen<br />

bzw. Materialien abzubilden.<br />

Ansatzpunkte: Neben einer systematischen, d. h . flächendeckenden Erhebung der<br />

metabolischen Daten aller Unternehmen, können entsprechende Informationen auch<br />

stichprobenhaft sowie von weiteren öffentlich zugänglichen Informationen aggregiert<br />

werden. Entsprechende konkrete Vorschläge zur Umsetzung dieser Alternative wurden<br />

bspw. in der Studie Proregis (Productivity Registry – Center for Resource Productivity<br />

factors for Wealth Creation) ausgearbeitet, wenngleich aber nur unzureichend in<br />

der Praxis realisiert (Eisenmenger 2001 et al.). Ein konkreter Ansatzpunkt für das<br />

diskutierte Problemfeld liegt darin, diese vorhandenen Vorschläge für eine bundesweite<br />

Datenstelle aufzugreifen, jedoch nicht in einem Ökobilanz-Kontext zu realisieren,<br />

sondern auf eine breitere Basis zu stellen. Allein unter Bezug auf diese Machbarkeitsstudie<br />

würden sich folgende Ziele einer solchen Datenstelle ergeben:<br />

• Weiterentwicklung der rechnerischen Methoden für Materialflüsse,<br />

• Erfassung und harmonisierte Aggregation von Daten zu Materialflüssen auf Branchen-<br />

und Sektorenebenen,<br />

• Berechnung, Validierung und Bereitstellung neuer Ressourcen-Input-Werte,<br />

• Internationale Kooperation und Austausch von Daten mit Institutionen mit vergleichbaren<br />

Aufgaben und Zielen,<br />

• Ausrichtung auf die Bedürfnisse von Banken, Unternehmen und staatlichen Stellen,<br />

• 2-3-jährige Pilot- und Aufbauphase.<br />

Eine solche Datenstelle könnte den Finanzdienstleistern bereits nach einer kurzen<br />

Anlaufphase hinreichende Daten zur Verfügung stellen, so lange die anderen Vorschläge<br />

zum Reporting noch nicht realisiert sind bzw. voll wirken. Denn: Selbst wenn<br />

innerhalb weniger Jahre harmonisierte R-KPI entwickelt wurden, wird es noch viele<br />

Jahre dauern, bis ein Großteil der Kapitalgesellschaften hinreichend präzise berichtet.<br />

Bei der Konzeption und Umsetzung einer solchen Datenstelle sollten insbesondere<br />

finanzmarkt- und unternehmensnahe Akteure einbezogen werden (z. B. Wirtschaftsprüfer,<br />

Kammern), sodass weniger das Ziel größtmöglicher Treffsicherheit der gesammelten<br />

Daten (wie <strong>of</strong>tmals im Ökobilanz-Kontext angestrebt), sondern vielmehr<br />

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