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<strong>MaRess</strong> – <strong>AP4</strong>: Unternehmensnahe Instrumente und Ansatzpunkte – Public Efficiency Awareness & Performance<br />

4.7.2 Zentrale Hemmnisse und abgeleitete Herausforderungen<br />

Im Bereich der <strong>the</strong>menspezifischen Kommunikationen sind die folgenden Hemmfaktoren<br />

herauszustellen:<br />

(1) „Sprachbarrieren“<br />

Wie bereits im Rahmen der Bildungsanalyse <strong>the</strong>matisiert, kann die Pluralität an<br />

Denkmustern ein Hemmnis für zwischenmenschliche bzw. intersystemische Austauschprozesse<br />

bzw. Interaktionen und hiermit verknüpfte wechselseitig vorteilhafte<br />

Kooperationen sein (z.B. Denzau / North 1994, Mantzavinos / North / Shariq 2004).<br />

Allerdings stellt diese Pluralität nicht nur einen Nachteil dar, sondern bringt ebenso<br />

den Vorteil kreativer Lösungen mit sich (z.B. Lüthje 2008, 11 ff.). Schließlich ist es gerade<br />

die Heterogenität an Wissen und Meinungen, die kreative Lösungen hervorzubringen<br />

vermag. Allerdings kann die Kommunikation in heterogenen Teams bzw. zwischen<br />

verschiedenen Akteuren oder Systemen an der divergierenden Handlungslogik<br />

scheitern, da sich insbesondere die (Fach-) Sprachen unterscheiden, leichter Missverständnisse<br />

entstehen und schließlich negative Motivationseffekte in Bezug auf individuelles<br />

Verhalten, soziale Kommunikation und die Interaktion im Resultat stehen. Für<br />

das Politiksystem besteht die Herausforderung infolgedessen insgesamt darin, in verschiedenen<br />

Welten (Stichwort: Handlungslogik) zu denken, um implementierungsfähige<br />

Maßnahmen (qua Rahmengestaltung bzw. Anreizsetzung) „sprachenkonform“ einleiten<br />

und die erwünschten Erfolge erzielen zu können.<br />

(2) Blaming statt Framing<br />

In der öffentlichen Debatte erfolgen allzu gerne Schuldzuweisungen als auch Appelle<br />

an einzelne Akteure, die sich unmoralisch verhalten und von denen eine Verhaltensänderung<br />

eingefordert wird. Solche Schuldzuweisungen bzw. Forderungen gehen allerdings<br />

häufig ins<strong>of</strong>ern an der Realität vorbei, als sie die modernen Handlungsbedingungen<br />

nicht adäquat berücksichtigen. So sind es infolge des Interaktionsmoments<br />

und der dadurch resultierenden Interaktionsergebnisse nicht einzelne Menschen, die<br />

für bestimmte soziale Zustände verantwortlich gemacht werden können, da sie selbst<br />

nur eine geringe Einflussmöglichkeit auf diese interaktionsbasierten Ergebnisse haben.<br />

Schließlich ist eine Vielzahl an Menschen bzw. Akteuren am Klimawandel oder<br />

aber der Ressourcenübernutzung beteiligt. In modernen Gesellschaften, die sich insbesondere<br />

durch grenzüberschreitende Aktivitäten bzw. Interaktionen kennzeichnen<br />

lassen, sind es vielmehr die handlungskanalisierenden Institutionen, d.h. die Rahmenordnung,<br />

die einen wichtigen Ansatzpunkt zur Behebung von Interaktionsergebnissen<br />

darstellen, da sie gleiche Handlungsbedingungen und Orientierungsmarken schaffen<br />

können (vgl. u.a. Homann / Blome-Drees 1992; Gerecke 1998; Homann / Suchanek<br />

2005). Ins<strong>of</strong>ern gilt es, den Handlungsrahmen, d.h. das soziale Regelsystem, entsprechend<br />

der zu Grunde liegenden Zielsetzung – hier: Ressourceneffizienz, wobei eine<br />

(politische) Festlegung bzw. Operationalisierung noch aussteht – zu gestalten statt<br />

Schuldzuweisungen und Appelle an kaum bzw. nicht wirkmächtige Einzelakteure zu<br />

richten, von denen allerdings, rekurrierend auf Beckmann / Pies (2006), eine sog.<br />

Ordnungs- statt Ergebnisverantwortung (eigeninteressiert) erwartet werden kann.<br />

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