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Seite 62<br />

<strong>MaRess</strong> – <strong>AP4</strong>: Unternehmensnahe Instrumente und Ansatzpunkte – Finanzwirtschaftliche Instrumente<br />

der Praxisnutzen, die Richtungssicherheit sowie die Belastbarkeit der Daten im Vordergrund<br />

stehen.<br />

Die Realisierung einer solchen Datenverarbeitungsstelle kann idealerweise als eigenes<br />

Referat des Statistischen Bundesamts realisiert werden, sodass mögliche Interessenskonflikte<br />

vermieden werden. Zudem könnte hier auf bewährte technische Infrastrukturen<br />

und EDV-Systemen direkt zurückgegriffen werden. In einem ersten Schritt<br />

wäre die Schaffung eines eigenen Referates im Statistischen Bundesamt (bspw. der<br />

Gruppe Umwelt der Abteilung Dienstleistung, Landwirtschaft, Umwelt) mit insgesamt<br />

10 Personen eine sinnvolle Größenordnung. Hierdurch ist überschlagsmäßig mit<br />

zusätzlichen jährlichen Personalkosten von ca. 1 Mio. Euro zu rechnen.<br />

4.4.5 Unklare Definition der Aufgabe und Rolle des Finanzsektors im Kontext<br />

der Nachhaltigen Entwicklung<br />

Problemfeld: Unabhängig von den in den Vorkapiteln diskutierten Vorschlägen für<br />

mögliche Forschungsprojekte bzw. Top-Politikmaßnahmen im Bereich Nachhaltigkeit<br />

und Finanzwirtschaft, bleibt die grundsätzliche, d.h. langfristige politische Zielsetzung<br />

in diesem Themenbereich ungeklärt. Die in diesem Papier identifizierten Maßnahmen<br />

reagieren auf bestehende Hemmnisse, die einer steigenden Ressourceneffizienz<br />

entgegen stehen. Damit ist aber nicht beantwortet, welche Rolle die Finanzwirtschaft<br />

im Hinblick auf ökologische wie soziale Herausforderungen spielen soll und welche<br />

politischen Schlussfolgerungen sich hieraus ergeben.<br />

Ansatzpunkte: Eine solche grundsätzliche Positionierung kann weder durch die Regierung,<br />

noch durch die Wissenschaft allein erfolgen. Typischerweise werden für<br />

solche grundlegenden Fragestellungen vom Deutschen Bundestag Enquete-<br />

Kommissionen eingerichtet, die eine grundsätzliche gemeinsame Position erarbeiten.<br />

Eine mögliche Enquete-Kommission „Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit im<br />

Finanzsektor“ würde sowohl die aktuellen als auch künftigen Herausforderungen für<br />

den Finanzsektor und der Politik herausarbeiten und mögliche Perspektiven bzw.<br />

Antworten skizzieren. Hierbei können und sollten unterschiedlichste Aspekte, wie<br />

finanzwirtschaftliche, ökonomische, juristische aber auch ökologische und ethische<br />

Gesichtspunkte einbezogen werden. Um eine entsprechende internationale Vernetzung<br />

und die im Zuge der europäischen Harmonisierung der Finanzmarktpolitik zu<br />

gewährleisten, sollten im Rahmen der Anhörungen auch und insbesondere Experten<br />

einbezogen werden. Hierbei sollte zudem ein informeller Austausch mit der Europäischen<br />

Union bzw. dem Europäischen Parlament angestrebt werden.<br />

Auf Basis eines entsprechenden Berichts würde, über die in diesem Papier vorgeschlagenen,<br />

weitestgehend mittelfristigen Maßnahmen hinaus, nicht nur die künftige<br />

Rolle des Finanzsektors vor dem Hintergrund der ökologischen und sozialen Herausforderungen<br />

definiert, sondern auch langfristige politische Handlungsfelder für eine<br />

nachhaltige Finanzwirtschaft definiert. Diese wären dann wiederum Grundlage für die<br />

konkrete Entwicklung von Politikmaßnahmen, sodass die Rahmenbedingungen für<br />

einen nachhaltigen und damit langfristig orientierten Finanzsektor geschaffen werden<br />

können. Die Empfehlungen der Enquete-Kommission sollten aufgrund der europäischen<br />

und globalen Vernetzung des Finanzsektors nicht nur nationale, sondern auch<br />

internationale Strategien und Maßnahmen umfassen.

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