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<strong>MaRess</strong> – <strong>AP4</strong> „Spezifische Politikansätze zur Ressourceneffizienzsteigerung von IuK-Produkten"<br />

meinen nur sehr vereinzelt und auf grober Ebene verfügbar, d.h. die jeweiligen Hersteller<br />

veröffentlichen im Allgemeinen keine detaillierten Daten zur Materialzusammensetzung<br />

(Menge, Art und Herkunft der eingesetzten Materialien) oder Materialintensität<br />

der Telefone. Die hier genutzten Daten basieren auf Federico et al. 2001. Diese Daten<br />

wurden im Rahmen des <strong>MaRess</strong> AP1 (siehe Rohn et al. 2010) auf Validität geprüft und<br />

mit Daten und Experteninterviews mit Recyclingfirmen verglichen (Huisman 2004; vgl.<br />

Simon / Bernotat / Lettenmeier 2010). Die Analyse bestätigte die auf Basis von Federico<br />

et al. (2001) berechneten Rucksäcke für ein Modellhandy mit angenommenen 80g<br />

Eigengewicht weitgehend, sodass diese nach wie vor als beste verfügbare Datenbasis<br />

gelten können.<br />

Die MIPS-Analyse (siehe Abbildung 5 auf Seite 35) wurde vom <strong>Wuppertal</strong> Institut<br />

durchgeführt und kommt zu dem Ergebnis, dass der ökologische Gesamtrucksack eines<br />

Mobiltelefons für eine durchschnittliche Lebensdauer von ca. 2,8 Jahren ca.<br />

44,42 kg beträgt. Davon entfällt der größte Anteil (28,62 kg) auf die Rohst<strong>of</strong>fgewinnungsphase.<br />

Die Nutzungsphase steuert 9,8 kg bei und die Verarbeitung ca. 6 kg. Die<br />

Entsorgungsphase fällt mit weniger als 100 g kaum ins Gewicht. Transport und Logistik<br />

sind in den jeweiligen Phasen enthalten (siehe Abb. 5).<br />

Der Analyse liegen folgende grundlegende Annahmen zugrunde (basierend auf Federico<br />

et al. 2001, <strong>Wuppertal</strong> Institut 2003, Moisio et al. 2008, Salo 2004):<br />

• Rohst<strong>of</strong>fgewinnung: Die Materialzusammensetzung umfasst Metalle und Kunstst<strong>of</strong>fe,<br />

die für das Mobiltelefon und das Ladegerät aufgewendet werden. Papier wird für<br />

die Herstellung des Handbuchs genutzt. Hierbei beträgt das Eigengewicht des Mobiltelefons<br />

ca. 80g.<br />

• Produktion: Die Herstellung (Zusammenbau) findet in Schweden statt. Hier wurde<br />

der OECD-Strommix zugrunde gelegt. Die Verpackung des Gerätes ist in dieser<br />

Phase enthalten.<br />

• Transport und Logistik: Elektronische Komponenten kommen aus Asien und den<br />

USA, Akku und Ladegerät aus Marokko und Finnland, der Kunstst<strong>of</strong>fkörper, Handbuch<br />

und Verpackung aus Nordeuropa. Nach dem Zusammenbau in Schweden<br />

wird es zum Verkauf nach Deutschland transportiert<br />

• Für die Materialintensität des Energieverbrauchs während der Nutzung wurde der<br />

deutsche Strommix zugrunde gelegt. Dabei wird davon ausgegangen, dass das<br />

Mobiltelefon jährlich ca. 250 Ladezyklen durchläuft (Summe des Energieverbrauchs<br />

beträgt damit insgesamt 1 kWh).<br />

• Die Netzinfrastruktur wurde nicht betrachtet.<br />

Der Energieaufwand der Nutzungsphase tritt aufgrund der kurzen Lebensdauer von<br />

Mobiltelefonen in der Relevanz deutlich hinter den Energieaufwand der Produktionsphase<br />

zurück. Willum (2008) gibt das Verhältnis von Energieverbrauch in der Nutzungsphase<br />

zu Energieverbrauch von Produktion, Transport und Entsorgung zusammen<br />

mit 0,07 an. Dies zeigt die geringe Bedeutung des Energieverbrauchs während<br />

der Nutzung für den gesamten Lebenszyklus eines Mobiltelefons (Willum 2008). In der<br />

Seite 43

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