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<strong>MaRess</strong> – <strong>AP4</strong>: Unternehmensnahe Instrumente und Ansatzpunkte – Public Efficiency Awareness & Performance<br />

Schließlich ist nicht anzunehmen, dass eine nicht geübte Kritik seitens der Verbandsmitglieder<br />

oder aber fehlende Verbandsaustritte ein Zeichen der Legitimität verbandlichen<br />

Handelns darstellen. Vielmehr könnten bspw. Artikulations- und Kommunikationsarenen,<br />

welche den Verband auf die Wünsche seiner Mitglieder aufmerksam machen,<br />

wie etwa das Beschwerdemanagement und Vorschlagswesen, ungenügend<br />

ausgestaltet sein (Hinweise hierauf finden sich bei Schulz-Walz 2006, 131). Neben der<br />

Sensibilisierung von Verbänden sollte schließlich parallel eine Unternehmenssensibilisierung<br />

erfolgen, da ein Verband, der letztlich auch eine Unternehmung mit Eigeninteressen<br />

darstellt (vgl. oben), bei Verdacht auf Nicht-Nützlichkeit das Thema nicht aufgreifen<br />

und keinerlei Dienstleistungen in Richtung Ressourceneffizienz anbieten wird.<br />

Angebot und Nachfrage müssen also gleichsam stimuliert werden.<br />

(c) Interessendivergenzen und rationale Mitglieder<br />

Hinsichtlich der Verbandsmitglieder besteht das prinzipielle Problem der Moderne in<br />

der Heterogenisierung der Interessen, Lebensstile und Arbeitsweisen, was sich<br />

schließlich unter dem Stichwort Interessendivergenzen oder Pluralisierung zusammenführen<br />

lässt. Damit wiederum ist die Entscheidung zum Beitritt in einen Verband und<br />

die damit verbundene Solidarisierungsleistung ins<strong>of</strong>ern nicht mehr trivial, als Entscheidungen<br />

auf individuellen Eigeninteressen beruhen und eine gemeinsame Wertorientierung<br />

(hier bspw. in Richtung Solidarisierung in einem Verband mit ähnlichen Akteuren)<br />

nicht mehr unterstellt werden kann. 6 Diesem Problem kann seitens der Verbände<br />

kaum mit generalisierten Angeboten wie der allgemeinen politischen Interessenvertretung<br />

begegnet werden. Die Ausdifferenzierung der Verbandslandschaft als auch der<br />

Gesellschaft insgesamt sorgt für vielfältige Angebotsdarreichungen in den verschiedensten<br />

Lebens- als auch Arbeitsbereichen und beeinflusst die individuelle (aufgrund<br />

von Zeitrestriktionen rational abzuwägende) Entscheidung über Mitgliedschaft sowie<br />

(verbandliches) Engagement. Das Austarieren zwischen kollektiven und individualisierten<br />

Leistungen avanciert damit zu einer zentralen Herausforderung der Verbände<br />

(Schulz-Walz 2006).<br />

(d) Mentale Modelle und Verbandskultur<br />

Individuell divergierende Deutungsmuster (mentale Modelle) sowie Unternehmenskulturen<br />

sind mit der Verbandskultur eng verwoben. Zum Einen kann die erlernte Problemwahrnehmung<br />

sowie das Problemlösungsverhalten ggf. kontraproduktiv bzw. den<br />

modernen Bedingungen unangepasst sein oder aber es fehlen gemeinsame Deutungsmuster,<br />

die Transaktionskosten infolge eines geringeren Abstimmungsbedarfs<br />

reduzieren (Beckmann / Mackenbrock / Pies 2005; Pies / Beckmann / Hielscher 2007).<br />

Zum Anderen können Divergenzen zwischen den Organisationskulturen die sozialintegrierende<br />

Rolle eines Verbandes unterminieren. So können sich etwa Inkompatibilitäten<br />

z.B. der Kommunikationsprozesse und Interaktionsformen negativ auf die<br />

Einstellung eines Unternehmens bzw. einzelner Akteure gegenüber einem Verband<br />

auswirken. Dies kann darauf zurückgeführt werden, dass sich das Unternehmen infol-<br />

6<br />

Zur Individualisierung und (Ent-) Solidarisierung z.B. Rawls (2001, 33 et passim), Willems / von Winter<br />

(2007, 29 f.), Reiger / Egger-Steiner (2007. 427).<br />

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