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<strong>MaRess</strong> – <strong>AP4</strong>: Systematisierung unternehmensnaher Instrumente<br />

nikationen, d.h. anreizkompatibler Regelsysteme (unter Berücksichtigung der Eigenlogiken,<br />

d.h. des Eigeninteresses der Akteure).<br />

Es bedarf daher zusätzlich geeigneter Interventionstechniken (z.B. ökonomische Anreize,<br />

Ge- und Verbote, Veränderungen in der Beratungs- und Infrastruktur), um Gewohnheiten<br />

zu überwinden bzw. eine Veränderung mentaler Modelle anstoßen und<br />

eine anschließende Neuorientierung unterstützen sowie Interaktionsprozesse zum<br />

wechselseitigen, d.h. akteursbezogenen sowie gesamtgesellschaftlichen Vorteil regelgespeist<br />

koordinieren zu können (Mosler / Tobias 2007).<br />

Fazit:<br />

Um gesellschaftlich tragfähige Ergebnisse zu erzielen, sind das Institutionensystem,<br />

das die Handlungen von Akteuren kanalisiert, sowie die reflexiven und die<br />

das Regelsystem beeinflussenden Interaktionen zu gestalten, wobei systematisch<br />

bei den bestehenden Eigeninteressen der involvierten Akteure für die Erreichung<br />

übergeordneter Ziele anzusetzen ist.<br />

Der Fokus rückt deshalb auf das Wechselspiel zwischen Akteuren und den zu evozierenden<br />

Interaktionsergebnissen und nicht nur auf einzelne Reaktionen und die damit<br />

erzielten individuellen Handlungsergebnisse. Die soziale und zwischensystemare Interaktion<br />

wird als grundlegend für den Wandel von (Unternehmens-) Kulturen sowie<br />

Organisationsstrukturen verstanden, da diese über Irritationen und Awareness-Bildung<br />

zu Änderungen führen kann. Sanktioniert die ein System umgebende Umwelt ein bestimmtes<br />

Verhalten positiv oder negativ, so ist – je nach Ansprache (vgl. Informationsbegriff)<br />

– mit unterschiedlichen Reaktionen zu rechnen. Die Verarbeitung und Normaktivation<br />

zum Handeln hängt aber vor allem von der zielgruppenspezifischen Ansprache<br />

der Akteure in den Unternehmen und den Multiplikatoren ab sowie deren Fachwissen<br />

und Kompetenzen. Ganz konkret wird die Reziprozität, d.h. die Wechselseitigkeit von<br />

Verhaltenserwartungen, zu einem wichtigen Moment individuellen Verhaltens sowie<br />

kollektiver Handlungsergebnisse (Matthies 2005; Pfriem et al. 2006). Die soziale Komponente<br />

– das Individuum in seinem sozialen Interaktionskontext – ist damit ein wichtiger<br />

Ansatzpunkt, über den Verhaltensänderungen angestoßen werden können, vorausgesetzt<br />

es besteht eine Vertrauens- sowie entsprechende Interaktionskultur (Geramanis<br />

2002; Vester 1985).<br />

Angesprochen sind im Rahmen einer Interaktionsbetrachtung (Kriterium der sozialen<br />

Interaktion, vgl. Abb. 1) zum einen informale Faktoren der Verhaltenskanalisierung<br />

wie z.B. Verhaltenskonventionen (bspw. Gepflogenheiten im Geschäftsverkehr),<br />

die Unternehmenskultur sowie im Allgemeinen das soziale Feedback- und Sanktionspotential<br />

in kleinen Gruppen. Darüberhinaus sind die formalen Institutionen qua Regelsysteme<br />

wie bspw. Verträge, Unternehmensverfassung und dergleichen angesprochen.<br />

Es wird also das (formale sowie informale) Institutionensystem (Giddens 2004)<br />

betrachtet, welches als eine Art Verhaltensregulativ wirkt und womit sich nicht nur Aktions-<br />

sondern ebenso Interaktionsergebnisse beeinflussen lassen. Insgesamt wird<br />

angenommen, dass über das gegebene, aber letztlich auch gestaltbare soziale Institu-<br />

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