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<strong>MaRess</strong> – <strong>AP4</strong>: Feinanalysepaper für die Bereiche Innovation und Markteinführung<br />

4.2 Innovationsagenten<br />

Das Innovationsniveau im Bereich Ressourceneffizienz wird nicht nur durch die Struktur<br />

von Förderprogrammen, also durch den institutionellen Rahmen für Innovationstätigkeiten,<br />

beeinflusst. Vielmehr bestehen in Unternehmen zusätzlich akteursgebundene<br />

Erfolgsfaktoren im Bereich Forschung und Entwicklung. So ist es das Akteurshandeln<br />

im Unternehmensmanagement, das die internen Strukturen und Prozesse, und damit<br />

die Innovationsfähigkeit der Unternehmen maßgeblich beeinflusst. Dabei liegt ein hohes<br />

Maß an Innovationspotential in der Vernetzung von Leistungen (Leistungsbündelung)<br />

wie in der Vernetzung der Akteure (Kompetenzbündelung) begründet (Reichwald<br />

et al. 1997).<br />

In der Literatur werden drei wesentliche akteursbezogene Einflussfaktoren für Innovationsprozesse<br />

benannt: erstens das explizite Wissen, also Wissen, das z.B. über Ausbildung<br />

und Literatur allgemein zugänglich ist, zweitens das tacit knowledge, also das<br />

an Personen gebundene implizite bzw. Erfahrungswissen (vgl. OECD 1996) und drittens<br />

die finanziellen Ressourcen (vgl. KfW-Mittelstandspanel 2007, Rennings 2010).<br />

So wird erstens ein Mangel an explizitem Wissen in der Form kaufmännischen Knowhows<br />

als ein zentrales Innovationshemmnis für KMU bezeichnet (ZEW 2007). Außerdem<br />

stellt aufgrund des interaktiven Charakters von Innovationsprozessen die Koordination<br />

der beteiligten Akteure bzw. ein pr<strong>of</strong>essionelles Innovationsmanagement eine<br />

wesentliche Erfolgsvoraussetzung dar. Darüber hinaus bestehen hohe Know-how-<br />

Anforderungen bezüglich Produkteigenschaften und technologischen Optionen.<br />

Zweitens kann das tacit knowledge erfahrener Geschäftsleute in jungen, innovationsorientierten<br />

KMU einen erheblichen Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung der Geschäftsidee<br />

leisten (vgl. Boynes et al. 2003). Dies betrifft beispielsweise ihre Erfahrungen<br />

im Management von Unternehmen, ihren Überblick über geeignete Kooperationspartner<br />

und die Fähigkeit, Marktentwicklungen besser einschätzen zu können.<br />

Drittens besteht für KMU gerade in der Phase der Markteinführung von Innovationen<br />

bzw. am Übergang von öffentlicher zu privater Finanzierung häufig eine Finanzierungslücke,<br />

die als valley <strong>of</strong> death bezeichnet wird (vgl. Kap. 2, Murphy / Edwards 2003,<br />

Bleischwitz 2009, Rennings 2010).<br />

Um die genannten Hemmnisse abzubauen, bedarf es der Integration von Akteuren in<br />

Innovationsprozesse, die diese im Unternehmen von der Invention bis zur Markteinführung<br />

pr<strong>of</strong>essionell und/oder finanziell begleiten (vgl. Görlach et al. 2009). Als Ergebnis<br />

von explorativen Recherchen wurden zwei zentrale und zukunftsweisende Typen von<br />

Akteuren identifiziert, die hier positiv in die Unternehmen hinein wirken können: Business<br />

Angels und Innovationscoaches. Diese Akteure werden im Folgenden zusammengefasst<br />

als Innovationsagenten bezeichnet.<br />

Bei Business Angels handelt es sich um Geschäftsleute, die Teile ihres privaten Vermögens<br />

direkt und ohne die Hilfe eines Intermediärs in Unternehmen investieren. Bu-<br />

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