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Seite 42<br />

<strong>MaRess</strong> – <strong>AP4</strong>: Stimmen aus der Praxis<br />

4.3.2 Unternehmerische Berichterstattung<br />

Kurzbeschreibung (vgl. auch Görlach et al. 2009; Onischka et al. 2010)<br />

Die Berichterstattung zielt auf die Präsentation von Informationen (quantitativ als auch<br />

qualitativ) über eine Organisation bzw. Unternehmung ab, wobei ihre Transparenz-<br />

Funktion insb. für die Stakeholder hervorzuheben ist. Die Ausgestaltung von Berichtspflichten<br />

sowie (freiwilligen) Reportingstandards kann dabei einen wesentlichen Einfluss<br />

auf das unternehmerische Denken und Handeln ausüben.<br />

Intermediäre<br />

Mit Blick auf die unternehmerische Berichterstattung wurde grundsätzlich ihr Bürdencharakter<br />

herausgestellt, obwohl sie, gerade in Bezug auf Ressourceneffizienz, eine<br />

positive Wirkung entfalten könnte, so die Mehrheit der Gesprächspartner. Eine zusätzliche<br />

Berichterstattung, sei diese nun freiwilliger oder verpflichtender Natur, wurde<br />

eher negativ bzw. als wenig wirksam bewertet. Bezüglich der konkreten Ausgestaltung<br />

bzw. des systematischen Ansatzpunktes einer ressourceneffizienzbezogenen Berichterstattung<br />

wurde erläutert, dass diese an bestehenden Berichten bzw. Systemen<br />

(z.B. Jahresabschluss, Nachhaltigkeitsberichte, Umweltberichte) anknüpfen sollte und<br />

die Entstehung gänzlich neuer Systeme zu vermeiden sei. Einzelne von Berichtspflichten<br />

absehende Vorschläge bezogen sich bspw. auf Selbstverpflichtungen sowie auf<br />

die Verknüpfung der Kreditvergabe mit betrieblichen ressourceneffizienzbezogenen<br />

Auskünften. Zur praktizierten Berichterstattung von ressourceneffizienzbezogenen<br />

Aspekten wurde geäußert, dass diese, wenn sie denn überhaupt stattfindet (was<br />

überwiegend für größere Unternehmen konstatiert wurde) eher „weicher“ und damit<br />

unverbindlicher Natur sei, was v.a. mit fehlenden Kennzahlen und Prüfstandards begründet<br />

wurde. Zudem wurden die Dominanz traditioneller Leistungsindikatoren<br />

und die Vernachlässigung nicht-finanzieller Aspekte betont.<br />

Unternehmen<br />

Die Hälfte der untersuchten Unternehmen sammelt zahlreiche ressourceneffizienzrelevante<br />

Informationen und wertet diese aus. Diese finden jedoch ausschließlich eine<br />

interne Verwendung – für Controlling-Zwecke, aber auch zum internen Leistungsvergleich<br />

(Benchmarking). Solche Informationen seien unternehmensspezifisch und<br />

könnten nur mit erheblichem Aufwand standardisiert werden. Eine Standardisierung<br />

sei dennoch hilfreich, um a) die Unternehmen zu sensibilisieren, b) die Aufmerksamkeit<br />

auf wichtige (Produktions-) Aspekte zu ziehen und c) einen Vergleich zwischen<br />

ähnlichen Unternehmen zu ermöglichen. Viele der befragten Unternehmen wären<br />

mit der Veröffentlichung ihrer Informationen einverstanden. Aufgrund des Bürdencharakters<br />

einer verpflichtenden Berichterstattung hinsichtlich Ressourceneffizienz<br />

bzw. diesbezüglicher Aspekte sei diese auch aus Sicht der Unternehmen eher unerwünscht.<br />

Eine Verknüpfung der Kreditbeschaffung mit einer ressourceneffizienzbezogenen<br />

Berichterstattung wurde hingegen durch die interviewten Unternehmen als eine<br />

sinnvolle Möglichkeit zur Sensibilisierung von Unternehmen erachtet.

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