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<strong>MaRess</strong> – <strong>AP4</strong>: Unternehmensnahe Instrumente und Ansatzpunkte – Public Efficiency Awareness & Performance<br />

ge inkompatibler personeller sowie kultureller Aspekte (mentale Modelle, Leitbilder,<br />

Führung / Koordinierung, Informationsverhalten, Kommunikationsstil, Entscheidungsregeln,<br />

u.ä.) nicht gut in einem Verband aufgehoben fühlt. Dies hängt wiederum stark<br />

mit der zunehmenden Rationalisierung der Mitgliederentscheidungen zusammen (vgl.<br />

Punkt 3).<br />

(e) Verbandsstrukturen und -prozesse<br />

Aspekte der Organisation, seien dies Strukturen oder festgelegte Prozesse bzw. Verfahrensweisen,<br />

dienen der Handlungs- sowie Interaktions-Koordinierung, und dies<br />

nicht nur innerhalb der Verbandsbürokratie, d.h. zwischen Verbandsmitarbeitern, sondern<br />

ebenso zwischen Verband und Mitgliedern sowie innerhalb der Gruppe der Verbandsmitglieder.<br />

Zur Verbandsstruktur bzw. zum verbandlichen Regelsystem gehören<br />

zudem spezielle selektive Anreize in Form von Angebotsdarreichungen (Olson 1968 /<br />

2004), die zuvörderst ein rationales Argument für eine Mitgliedschaft repräsentieren.<br />

Neben Informationsleistungen und Gesprächsarenen (z.B. Arbeitskreisen) stellen spezielle<br />

Beratungs- oder Weiterbildungsangebote, Netzwerkaktivitäten und verbandliche<br />

Kontakte solche selektiven Anreize dar. Genau an dieser Stelle, so die Vermutung,<br />

besteht vor dem Hintergrund der Ressourceneffizienz<strong>the</strong>matik im Verbandssystem<br />

Handlungsbedarf in Bezug auf den ressourceneffizienzorientierten Infrastrukturaufbau,<br />

welcher schließlich nicht nur den Unternehmen, sondern auch den Verbänden zu Gute<br />

kommt, da sie die Bindungen zu ihren Mitgliedern festigen und ebenso eine Legitimierung<br />

ihres Handelns bewirken können (vgl. auch Helfen 2006).<br />

Entscheidend ist insgesamt, dass ein durch die Politik vorangetriebener und unterstützter<br />

Strukturwandel entsprechende Wandlungsprozesse im Verbandssystem provozieren<br />

wird. Auf ein verändertes Agenda-Setting sowie eine auf Ressourceneffizienz<br />

angelegte angebotsorientierte Wirtschaftspolitik würde auch das Verbandssystem reagieren,<br />

da es insb. im politiknahen Verbandsgeschehen v.a. um die Sicherung der eigenen<br />

Positionierung geht. Der verbandspolitische Stillstand, d.h. die Nichtanpassung<br />

an veränderte Rahmenbedingungen, würde hingegen einen politischen Bedeutungsverlust<br />

herbeiführen (Berger 2004, 243).<br />

4.4.3 Handlungsempfehlungen<br />

Eine erfolgreiche politische Rahmengestaltung für die Verbandslandschaft zwecks<br />

Stimulierung ressourceneffizienten Wirtschaftens in Unternehmen in prioritären Branchen<br />

bedarf der Nutzbarmachung bzw. Orientierung an der zu Grunde liegenden verbandlichen<br />

Handlungslogik. Diese betrifft die verbandlichen Eigeninteressen im<br />

Rahmen der Interaktionsbeziehungen sowohl zwischen Verband und Politik als auch<br />

zwischen Verband und Verbandsmitgliedern. Erst mit deren Berücksichtigung bei der<br />

staatlichen Maßnahmenplanung und -einleitung können Normen (hier: Ressourceneffizienz)<br />

eine erfolgreiche Implementierung ins<strong>of</strong>ern erfahren, als die sozialen Implementierungsvoraussetzungen<br />

berücksichtigt werden. Insbesondere strategische Aktionen<br />

bzw. Kooperationen zwischen Politik und prioritären Verbänden werden hierbei<br />

zu einem zentralen Ansatzpunkt der politischen Arbeit.<br />

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