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<strong>MaRess</strong> – <strong>AP4</strong>: Feinanalysepaper für die Bereiche Innovation und Markteinführung<br />

4.3 Innovationslabore<br />

Technologiesprünge und immer kürzere Produktlebenszyklen stellen Unternehmen auf<br />

immer neue Bewährungsproben. Reaktionsgeschwindigkeit und eine große Flexibilität<br />

werden so zu zentralen Wettbewerbsfaktoren. Um langfristig erfolgreich zu sein, müssen<br />

Unternehmen über eine reine Orientierung an aktuellen Markterfordernissen hinaus<br />

die Potentiale neu aufkeimender Märkte erkennen und frühzeitig mit neuen Produkten<br />

und Dienstleistungen erschließen. KMU verfügen in der Regel jedoch nur über<br />

geringe eigene FuE-Ressourcen und pr<strong>of</strong>itieren meist nicht oder nur unterproportional<br />

von der öffentlichen Innovationsförderung (vgl. BMBF 2008, KOM 2009<br />

Innovation wird auch immer mehr zu einem interaktiven Prozess, in dem zahlreiche<br />

Akteure kollektiv handeln und wechselseitige positive externe Effekte hervorbringen.<br />

Die Tätigkeit von Unternehmen innerhalb von Netzwerken, insbesondere Innovationsnetzwerken,<br />

wird in Zukunft einen größeren Einfluss auf die Wettbewerbsfähigkeit von<br />

Unternehmen nehmen (OECD 2001). Interaktionen finden vor allem zwischen Unternehmen<br />

vor- und nachgelagerter Wertschöpfungsstufen statt, aber auch zwischen Unternehmen<br />

der gleichen Wertschöpfungsstufe sowie zwischen Unternehmen und Institutionen<br />

der Wissenschaft, Forschung, Ausbildung, Wirtschaftsförderung usw (Lemken<br />

et al. 2010b). Schon seit Jahrzehnten wird die Bedeutung intensiver Kooperationen mit<br />

Zulieferern und Forschungseinrichtungen hervorgehoben. In jüngster Zeit wird darüber<br />

hinaus auch den Interaktionen zwischen Herstellern und trendführenden Anwendern<br />

(lead users) große Bedeutung beigemessen. Lead users schaffen vielfach Anreize<br />

oder üben Druck aus, um Produzenten zu Produktverbesserungen zu zwingen (Fichter<br />

2003).<br />

Bei Kooperationen kann es sich sowohl um Partnerschaften zwischen wenigen Unternehmen<br />

als auch um komplexe Netzwerke aus vielen Akteuren handeln. Vertikale Kooperationen<br />

sind z.B. häufig längs der Wertschöpfungskette – also zwischen Kund/innen<br />

und Lieferanten – angesiedelt. Seltener sind Kooperationen mit Unternehmen<br />

auf der gleichen Stufe der Wertschöpfung. Sie werden horizontale Kooperationen genannt.<br />

Netzwerke können beide Formen beinhalten und unterschiedlichste Innovationsakteure<br />

miteinander verbinden (Fichter 2003).<br />

Gründe für das Mitwirken an Innovationskooperationen oder -netzwerken sind vielfältig.<br />

Neben der Kompensation fehlender Ressourcen (Know-how, Finanzen usw.), können<br />

durch die Teilnahme auch Risiken verteilt werden und Entwicklungsprozesse beschleunigt<br />

werden. Innovationsnetzwerke existieren bereits vielfältig in der Praxis und<br />

agieren erfolgreich. Die Forschung zeigt allerdings auch, dass die Bedeutung der Innovationszusammenarbeit<br />

je nach Innovationsgrad und Innovationsphase variieren kann<br />

und dass der Erfolgsbeitrag von Innovationskooperationen an bestimmte Voraussetzungen<br />

gebunden ist. So spielen neben der Komplementarität der Ressourcen und<br />

Kompetenzen auch atmosphärische und interaktionsbezogene Fragen, wie gegenseiti-<br />

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