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Seite 18<br />

<strong>MaRess</strong> – <strong>AP4</strong>: Unternehmensnahe Instrumente und Ansatzpunkte<br />

3 Systematisierung innerhalb der Auswahlbereiche<br />

3.1 Grundlagen der weiteren Überlegungen<br />

Unternehmen sind in gesellschaftliche und damit auch sozioökonomische Werte- und<br />

Regelsysteme eingebettet, mit denen sie in Form permanenter Beeinflussungs- und<br />

Veränderungsprozesse verbunden sind. Sie passen sich diesen an oder aber beeinflussen<br />

die Funktion und Gestaltung dieser Systeme selbst. Diese Prozesse sind von<br />

einer hohen Eigendynamik und von differenzierten Machtstrukturen geprägt.<br />

Die intra- und intersystemaren Interaktionsstrukturen sind dabei durch Pluralismus<br />

(Sinus Sociovision 2007; Rawls 2001, 33 et passim) sowie einer inzwischen globalisierten<br />

funktionalen Differenzierung gekennzeichnet, die aber neben globalisierten<br />

gerade auch lokal und regional aktive und organisierte soziale Kontexte, Bewegungen<br />

und Milieus aufweist. Gesellschaften und soziale Gruppen beinhalten vielfältig differenzierte<br />

Lebens-, Arbeits- und Handlungsentwürfe. Trotz der Globalisierung sozialer<br />

und wirtschaftlicher Strukturen (z.B. Wertschöpfungsketten / -netze) halten die Menschen<br />

an den Regel- und Wertesystemen ihres sozialen und kulturellen Umfeldes fest<br />

und leben dies zu Hause und bei der Arbeit. Gleichzeitig bilden sich auf Basis von<br />

vorhandenen Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten der Informationsgesellschaft<br />

andere Formen der Interaktion von Akteuren und gesellschaftlicher Partizipation<br />

heraus. Besonders deutlich wird dies an der sich verändernden Struktur und Organisation<br />

sozialer Bewegungen (Shepard / Bogdad / Duncombe 2008). Hier zeigt die Forschung<br />

klar auf, dass diese neue zwischensystemare soziale Interaktionen fokussieren<br />

und Machtverhältnisse zwischen Staat, Intermediären, Unternehmen und Verbrauchern<br />

beeinflussen.<br />

Es bestehen somit wechselseitige dynamische Beeinflussungsverhältnisse zwischen<br />

den Teil- und Subsystemen eines Systems oder mehreren Systemen. Ellen Matthies<br />

(2005) hat Faktoren in ein integratives Handlungsmodell zusammengeführt, die beschreiben,<br />

welche Faktoren das individuelle Handeln in sozialen Gruppen und Vernetzungen<br />

beeinflussen. Das Modell fasst die Theorie des geplanten Verhaltens (Ajzen<br />

1991), sowie das weiterentwickelte Normaktivationsmodell (Hunecke 2008; Schwartz /<br />

Howard 1982) zusammen und berücksichtigt zusätzlich den Faktor Verhaltensgewohnheiten,<br />

dessen signifikanter Einfluss auf das Verhalten belegt worden ist (Harms /<br />

Truffer 2005; Klöckner 2005). Stengel et al. (2008) verbinden dieses integrierte Handlungsmodell<br />

mit den Ergebnissen der Kompetenzforschung, so dass über die den sozialen<br />

Gruppen entsprechenden Kompetenzentwicklungen (Gestaltungs- und, darin<br />

integriert, Informationsverarbeitungskompetenz) Verhaltensadaptationen an externe<br />

Anreize ermöglicht werden können. Im Zentrum von Matthies´ Modell stehen persönliche<br />

Normen (das aktuelle Gefühl der Verpflichtung zum spezifischen Handeln) sowie<br />

subjektive Normen (der antizipierte Erwartungsdruck durch andere, z. B. Freundeskreis,<br />

Familie, Arbeitgeber, Kollegen). Muss das Individuum annehmen, dass die

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