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<strong>MaRess</strong> – <strong>AP4</strong>: Unternehmensnahe Instrumente und Ansatzpunkte – Public Efficiency Awareness & Performance<br />

Energie- und Materialkostenanteil von 3 bis 6 % ab. Hierbei ist nun allerdings zu berücksichtigen,<br />

dass die Autoren einen volkswirtschaftlichen Zugang zur Ressourceneffizienz<strong>the</strong>matik<br />

wählen und damit auch eine andere Material-Definition (fossile Energieträger,<br />

Erze, landwirtschaftliche Produktion u.ä., d.h. Rohst<strong>of</strong>fe im engeren Sinne)<br />

zu Grunde legen. Dahingegen fokussieren die Arbeiten in <strong>MaRess</strong>-<strong>AP4</strong> die betriebswirtschaftliche<br />

Ebene und damit Wettbewerbseffekte durch Ressourceneffizienzsteigerungen<br />

in Unternehmen. Es wird also ein eine weitere Definition des Materialbegriffs<br />

heranziehen, die Roh-, Hilfs- und Betriebsst<strong>of</strong>fe als auch Vorprodukte, die bereits Personalkosten<br />

und dergleichen enthalten, umfasst (vgl. auch Statistisches Bundesamt<br />

2010, Definitionen zum Tabellenteil). Vor diesem Hintergrund muss notwendigerweise<br />

die betriebswirtschaftliche Kostensituation als Ausgangspunkt der vorliegenden<br />

Untersuchung herangezogen werden. Es wird also von dem bereits erwähnten Materialkostenanteil<br />

in Höhe von rund 45 % ausgegangen. Der Materialkostenblock beinhaltet<br />

infolge wirtschaftlicher Verflechtungen und Wertschöpfungsketten neben den eigentlichen<br />

Materialkosten zwangsläufig auch weitere Kosten, so insb. Personalkosten,<br />

Energie- und Kapitalkosten. Erste Schätzungen, bezogen auf Berechnungen für fünf<br />

ausgewählte Branchen, gehen nun von einem Materialeinsparpotential in Höhe von<br />

etwa 5 bis 11 Mrd. Euro jährlich aus (ADL et al. 2005). Die Deutsche Materialeffizienzagentur<br />

(demea) verweist auf ein umsatzbezogenes Einsparpotential von rund 2%<br />

(Schmidt / Schneider 2010). Die volkswirtschaftlichen Effekte (z.B. Auswirkungen auf<br />

Importe, Umweltentlastungen sowie die Beschäftigung) lassen sich durch die betriebswirtschaftliche<br />

Betrachtungsweise jedoch nicht abschätzen. Hierfür werden makroökonomische<br />

Berechnungen bzw. Wirkungsanalysen notwendig, w<strong>of</strong>ür an dieser<br />

Stelle auf die Arbeiten des AP5 des <strong>MaRess</strong>-Projektes zu verweisen ist (vgl. auch<br />

Meyer / Diestelkamp / Wolter 2007).<br />

Ressourceneffizientes Handeln heißt für Unternehmen daher zunächst einmal, materialeinsatzbedingte<br />

Kosten einzusparen und hierüber die eigene unternehmerische<br />

Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, was letztlich im ureigensten Interesse eines jeden<br />

Unternehmens liegt bzw. liegen müsste. Es hat sich allerdings gezeigt, dass die Realisierung<br />

der Einsparpotentiale alles andere als ein leichtes Unterfangen ist. Der alleinige<br />

Hinweis als auch das Informieren von Seiten einzelner Unternehmensexterner<br />

über bestehende Potentiale genügen anscheinend nicht, damit Unternehmen ressourceneffizienter<br />

handeln bzw. entsprechende Maßnahmen einleiten, obwohl man dies<br />

von ihnen, insbesondere vor dem Hintergrund der Gewinnmaximierungsannahme<br />

bzw. realer Wettbewerbsverhältnisse, erwarten würde. Neben der Unwirksamkeit reiner<br />

Potentialabschätzungen und -meldungen existieren weitere Problemfelder, auf die<br />

kurz eingegangen werden soll. So ist für das Verbandssystem grundsätzlich zu konstatieren,<br />

dass Ressourceneffizienz bisher (noch) keine prominente Bedeutung besitzt<br />

und ins<strong>of</strong>ern für das verbandliche Dienstleistungsangebot von einem Nachholbedarf<br />

gesprochen werden kann, nicht nur was die Schlagkraft auf Ebene der Spitzenverbände<br />

betrifft, die sich wenn überhaupt, dann mit Fragen der Ressourcenverfügbarkeit<br />

befassen. Ebenso bedeutsam erscheint die Arbeit auf Ebene regionaler Fachverbände,<br />

deren persönliche als auch fachlich-basierte Beziehungen zu Unternehmen<br />

zwecks Diffusion ressourceneffizienten Verhaltens als höchst zweckmäßig erscheinen.<br />

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