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<strong>MaRess</strong> – <strong>AP4</strong>: Unternehmensnahe Instrumente und Ansatzpunkte – Public Efficiency Awareness & Performance<br />

Ein Blick zurück in die Geschichte gibt in diesem Zusammenhang Hinweise darauf,<br />

dass insbesondere der rege Austausch zwischen Unternehmen als auch das proaktive<br />

Engagement von Verbänden eine wichtige Rolle spielen können. Dies belegt die Zwischenkriegszeit<br />

in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts, in der gemeinsame<br />

Aktionen zwecks Effizienzverbesserungen infolge einer Mangelwirtschaft bzw.<br />

Rohst<strong>of</strong>fknappheit stattfanden und bspw. sog. Wärmestellen auf Verbandsebene eingerichtet<br />

wurden (Schmidt / Görlach 2010). Ein solches Engagement als auch die Ausrichtung<br />

auf gemeinsame Ziele ist heute zunehmend schwieriger, insbesondere durch<br />

andere Wettbewerbsqualitäten und Unsicherheitsmomente in der Kooperation von<br />

Unternehmen. Die Interessenslage ist insgesamt komplexer. Ins<strong>of</strong>ern sind geeignete<br />

Rahmensetzungen und Anreize erforderlich, um dieses breitenwirksame Potenzial<br />

wieder zu mobilisieren. Hierbei sind die Verbände aktiv unterstützend mit einzubeziehen.<br />

Der Blick auf die Unternehmensberatung fällt nicht viel besser aus. Die größte<br />

Schwierigkeit besteht in diesem Bereich darin, dass Ressourcen- bzw. Materialeffizienzberatungen<br />

in Form sog. Technikberatungen dominieren (Görlach / Zvezdov<br />

2010a, 2010b). Unternehmen erhalten hierbei Vorschläge an die Hand, mit denen sie<br />

insbesondere das Techniksystem ihrer Unternehmung im Sinne der Ressourceneffizienz<br />

verbessern können. Dass es häufig an sozialen Faktoren liegt, die eine erfolgreiche<br />

Maßnahmenimplementierung konterkarieren, wird allzu <strong>of</strong>t vernachlässigt bzw.<br />

es wird dem sozialen Moment nicht systematisch Rechnung getragen. Hier wären typische<br />

managementorientierte Beratungen erforderlich, die sich mit der Organisationsentwicklung<br />

– gerade in KMU – auseinandersetzen. Darüber hinaus sei erwähnt,<br />

dass Materialeffizienzberatungen gerade erst aus der Nische herauskommen, derzeit<br />

v.a. kleine und zumeist spezialisierte Unternehmen bzw. Einzelberater als Anbieter auf<br />

dem Markt auftreten. Schließlich hat sich ein auf den Ressourceneffizienzgedanken<br />

abstellendes „Managementparadigma“ bzw. ein diesbezüglicher Orientierungsrahmen<br />

noch nicht herausgebildet. Hierzu wären Success-Stories mit hoher Symbolkraft erforderlich,<br />

die aber eher mit großen oder sehr bekannten und erfolgreichen Unternehmen<br />

und entsprechenden Beratungsfirmen realisiert werden sollten. Es ist also sowohl eine<br />

Fokussierung auf symbolträchtige Projekte mit entsprechendem Kommunikationswert<br />

als auch eine Breitenwirkung in der Beratung erforderlich. Letzteres kann dann zwar<br />

vorrangig an KMU adressiert sein, muss aber die nichttechnischen Hemmnisse angemessen<br />

berücksichtigen.<br />

In diesem Zusammenhang sei auf den dritten Analysebereich, die Bildung, eingegangen.<br />

Sie betrifft im Prinzip alle Ebenen der Mitarbeiter im Unternehmen, denn vom<br />

Fach- bis zum Managementpersonal können alle zur Steigerung der Ressourceneffizienz<br />

beitragen. Da Ressourceneffizienz aber in der Unternehmensorganisation verankert<br />

werden muss und nicht dem Zufall überlassen werden darf, stehen die dispositiven<br />

Ebenen der Unternehmen, also die Führungsbereiche, im Vordergrund der Überlegungen.<br />

Auch hier bestehen Defizite, welche besonders in Form einer geringen Zusammenarbeitskompetenz<br />

und eines fehlenden, die Interaktionen förderlichen Handlungsrahmens<br />

in Erscheinung treten. In der Lehre, insbesondere der akademische<br />

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